Heute gaben die US-amerikanische und europäische Justizbehörden bekannt, dass sie erfolgreich einen grossen Online-Marktplatz für gestohlene Login-Daten, der seit seiner Gründung im Jahr 2018 Zugang zu Millionen kompromittierter Konten gewährte, ausgeschaltet haben. Die Operation «Cookie Monster» der Strafverfolgungsbehörden in 17 Ländern hat den grössten Marktplatz dieser Art lahmgelegt. Die Behörden beschlagnahmten 11 Domains, die mit dem Genesis Market verbunden waren, und nahmen rund 120 Benutzer in aller Welt, darunter auch einige in den USA, fest.
Laut dem FBI und der Justizbehörde hatten die Cyberkriminellen über den Marktplatz Zugang zu Daten von mehr als 1,5 Millionen Computern erhalten, die mit schädlicher Software infiziert waren, und zu mehr als 80 Millionen Kontenzugangsdaten. Der Marktplatz bot seinen Nutzern auch Software-Skripte an, darunter Browser-Cookies und Fingerabdrücke, die das Online-Verhalten verfolgen können.
Trellix, ein Unternehmen für Cybersicherheit, das an der Untersuchung beteiligt war, sagte in einem Forschungsbericht, dass der Marktplatz auf mehreren hauptsächlich russischsprachigen Underground-Foren beworben wurde und ein «All-in-One-Shop für Account Takeovers» war.
Die Justizbehörde sagte, sie habe Informationen über Opfer bereitgestellt, damit die Menschen überprüfen können, ob ihre Konten kompromittiert wurden. Trellix› Bedrohungsintelligenzführer John Fokker sagte in einem Online-Chat, dass er nicht glaube, dass die Personen, die die Seite betrieben haben, verhaftet werden würden, da sie sich in Russland befinden. Nach solchen Razzien regroupieren sich die Kriminellen normalerweise auf anderen Seiten.
Die globale Ausschaltung von Cyberkriminellen hinter Malware-Operationen ist ein weiterer Schritt der Regierungsbehörden im Kampf gegen Kriminalität im Internet.