Startseite AuslandSchweiz Elisabeth Kopp: Eine Pionierin des Frauenstimmrechts und der Gleichstellung der Frauen ist gestorben

Elisabeth Kopp: Eine Pionierin des Frauenstimmrechts und der Gleichstellung der Frauen ist gestorben

Elisabeth Kopp | Foto: Comet Photo AG (Zürich)
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Die Schweiz trauert um eine Pionierin in der Politik: Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Als erste Frau im Bundesrat setzte sie sich insbesondere für die Gleichstellung der Frauen ein. Die Wahl im Jahr 1984 war ein Meilenstein für die Frauen in der Schweiz, denn 13 Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts schaffte erstmals eine Frau die Wahl in die Landesregierung. Elisabeth Kopp studierte Rechtswissenschaften in Zürich und engagierte sich als junge Frau für Flüchtlinge, Demokratie und Menschenrechte. Auch der Umweltschutz sowie die Gleichberechtigung der Frauen und insbesondere die Einführung des Frauenstimmrechts waren ihr wichtige Anliegen. Ihre politische Karriere begann sie als Gemeinderätin in Zumikon, später wurde sie Gemeindepräsidentin. 1979 schaffte sie die Wahl in den Nationalrat, 1984 wurde sie zuerst Vizepräsidentin der FDP Schweiz und dann Bundesrätin. In der Landesregierung stand sie dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement vor und führte dieses kompetent und engagiert. Unter ihrer Federführung erhielt die Schweiz ein neues Gesetz, dank dem Asylgesuche rascher behandelt werden konnten. Entschieden trat sie gegen die Volksinitiative «für die Begrenzung der Einwanderung» an, die die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger 1988 ablehnten. Daneben setzte sie sich auch als Bundesrätin für die Gleichstellung der Frauen ein, so insbesondere für das neue Eherecht.

n. Nach ihrem Rücktritt zog sich Elisabeth Kopp aus der Öffentlichkeit zunächst weitgehend zurück. Später äusserte sie sich gezielt zu Anliegen, die ihr am Herzen lagen. So setzte sie sich 2004 für die Einführung der Mutterschaftsversicherung ein. In Vorträgen und Diskussionen war ihr die Gleichstellung der Frauen auch noch in den letzten Jahren ein wichtiges Thema. Und sie ermutigte die Frauen, in die Politik zu gehen. Zum 50-jährigen Jubiläum des Frauenstimmrechts vor zwei Jahren erinnerte sie sich zurück an ihr politisches Engagement während des Studiums. Ein Mitstudent habe sie gefragt, warum sie sich für das Frauenstimmrecht einsetze. Sie sei doch eine ganz normale Frau. Eben deshalb, habe sie ihm geantwortet. Heute sei es für ihre Enkelinnen keine Frage mehr, dass sie sich am politischen Geschehen beteiligen. Und das sei gut so.

Elisabeth Kopp starb am Freitag nach langer Krankheit. Die Schweiz verliert mit Elisabeth Kopp eine engagierte und mutige Politikerin, die sich ihr Leben lang für die Gleichstellung der Frauen und für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt hat.

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