Eine Gruppe von 30 älteren Frauen, Mitglieder des Vereins Klima Seniorinnen mit einem Durchschnittsalter von dreiundsiebzig Jahren, hat eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg gegen die Schweizer Regierung eingereicht. Die Damen werden von Greenpeace unterstützt und wollen die Schweizer Regierung zur Umsetzung von effektiveren Massnahmen zum Klimaschutz zwingen. In einer gestrigen Anhörung vor dem Gerichtshof haben sie ihre Argumente dargelegt, dass ältere Frauen besonders unter den steigenden Temperaturen leiden und ihr Recht auf Leben und Gesundheit durch den Mangel an Klimaschutz verletzt wird.
Die Klage der Klimasenioren wurde vom EGMR ernst genommen und wird in einigen Monaten gemeinsam mit zwei weiteren Klimaklagen verhandelt. Es wird ein Grundsatzurteil erwartet, das europaweit Bedeutung haben könnte.
Die Schweizer Regierung hat sich gegen die Klage verteidigt und argumentiert, dass das Gericht nicht der richtige Ort sei, um über Massnahmen zum Klimaschutz zu diskutieren, sondern dass der Gesetzgeber direkt handeln müsse.
Die Klage der Klimasenioren hat internationales Interesse geweckt, da es ungewöhnlich ist, dass Privatpersonen gegen den eigenen Staat vorgehen, weil dieser nicht genug für den Klimaschutz tut. Die Anhörung vor dem Gerichtshof war von einer ausgelassenen und kämpferischen Stimmung geprägt, und die Damen waren mit Plakaten und einer grossen Anzahl von Unterstützern vor Ort.
Es bleibt abzuwarten, wie das Grundsatzurteil im Fall der Klimasenioren ausfallen wird und welche Auswirkungen es auf den Klimaschutz in Europa haben wird.