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Was macht eigentlich die Abteilung für Archäologie?

Archäologie in Liechtenstein
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Am vergangenen Freitag hatten Interessierte die einzigartige Gelegenheit, einen umfassenden Einblick in die faszinierende Arbeit der Abteilung für Archäologie zu erhalten. Angesichts der Bedrohungen durch Baustellen, land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten, Erosion und illegale Raubgräberei ist es von entscheidender Bedeutung, unser kostbares Kulturerbe zu schützen. Falls dieses «Archiv im Boden» nicht bewahrt werden kann, wird es nach aktuellen wissenschaftlichen Standards freigelegt, dokumentiert, geborgen und erforscht. Genau dies ist eine der wichtigen Aufgaben des Archäologie-Teams.

Die Abteilung für Archäologie ist seit 1998 als eigenständige Fachstelle Teil der Landesverwaltung und wurde 2013 zur Abteilung beim Amt für Kultur mit dem gesetzlichen Auftrag, unser materielles Erbe zu schützen. Für viele Menschen ist das Team der Archäologie vor allem auf Baustellen und bei Notgrabungen sichtbar. Doch was passiert eigentlich, nachdem die Funde geborgen und die Befunde dokumentiert wurden? Wo werden die Fundstücke und die dazugehörigen Dokumentationen aufbewahrt und welche Arbeitsprozesse durchlaufen sie? Ein Blick hinter die Kulissen der Werkstätten und Depots in Triesen gab interessante Einblicke in die spannende Welt der Archäologie im Rahmen der European Archaeology Days.

Besonders beeindruckend war die Demonstration der Reinigung und Inventarisierung der Fundstücke. Bei eisenhaltigen Funden ist eine fachgerechte Entsalzung von entscheidender Bedeutung. Andernfalls könnten diese Artefakte innerhalb weniger Wochen durch Korrosion unwiederbringlich zerstört werden.

Früher wurde angestrebt, Fundstücke möglichst in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Heute weiß man jedoch, dass auch im umgebenden Material viele wertvolle Informationen gespeichert sein können, beispielsweise Abdrücke von längst verrotteten organischen Materialien wie Textilien. Anhand dieser Abdrücke im Metall können immer noch Erkenntnisse gewonnen werden.

Ein weiterer faszinierender Einblick wurde in die Arbeit der Paläopathologie gewährt, bei der untersucht wird, welche Zustände und Krankheiten anhand von gefundenen menschlichen Knochenresten rekonstruiert werden können. Dies ermöglicht Einblicke in das Leben vergangener Zeiten.

Ein Mann aus dem 12. Jahrhundert….
Archäologie in Liechtenstein
Todesursache Prostatakrebs.

Die Archäologie-Abteilung leistet somit einen unschätzbaren Beitrag zur Bewahrung und Erforschung unseres kulturellen Erbes. Durch ihre gewissenhafte Arbeit und ihre fortlaufenden Bemühungen tragen sie dazu bei, dass wir mehr über unsere Geschichte erfahren und diese wertvollen Erkenntnisse auch für kommende Generationen bewahren können.

Interessierte, die diesen Einblick in die Welt der Archäologie verpasst haben, sollten die nächsten Gelegenheiten nutzen, um bei Veranstaltungen und Ausstellungen mehr über die Arbeit dieses bedeutenden Fachbereichs zu erfahren. Denn die Archäologie ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes, sondern auch eine faszinierende Wissenschaft, die uns einen Einblick in vergangene Zeiten und Kulturen ermöglicht.

Das Archäologie-Team arbeitet kontinuierlich daran, das Bewusstsein für den Schutz des kulturellen Erbes in der Öffentlichkeit zu stärken. Neben der Erforschung und Dokumentation von Funden engagieren sie sich auch in der Bildungsarbeit. Schulen und andere Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, Exkursionen und Workshops zu buchen, um den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung und die Methoden der Archäologie näherzubringen.

Zusätzlich zu den praktischen Arbeiten vor Ort und in den Werkstätten spielt die Archivierung eine wichtige Rolle. Die Fundstücke und dazugehörigen Dokumentationen werden sorgfältig katalogisiert und in speziellen Depots aufbewahrt, um ihre Erhaltung langfristig zu gewährleisten. Diese Archive sind nicht nur für die Forschung von unschätzbarem Wert, sondern dienen auch als Grundlage für zukünftige Ausstellungen und Ausgrabungen.

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