Die Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz trafen sich gestern im Zeppelin-Hangar zur 46. Regierungschefkonferenz. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann übergab das symbolische Steuerrad an Regierungsrat Ernst Stocker vom Kanton Zürich. Liechtenstein vertrat Regierungssekretär Michael Hasler.
Die Konferenz verabschiedete die Friedrichshafener Erklärung. Sie stärkt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Forschung, Mobilität und Biodiversität. Kretschmann betonte die Bedeutung der Region als Motor Europas. Die IBK zeige, wie Nachbarn gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Ein Erfolg zeigt sich in der Mobilität: Die neu gegründete 4 Länder Mobil GmbH vereint 29 Partner auf einer Plattform für den öffentlichen Verkehr rund um den See. Was 2023 als Geschäftsstelle startete, wird nun zur dauerhaften Struktur.
Die Regierungschefs diskutierten auch die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz. Kretschmann verwies auf das ausgehandelte Vertragspaket. Es schaffe rechtliche Sicherheit und bringe konkrete Vorteile – etwa durch die Schweizer Beteiligung an Horizon Europe und Erasmus+.
Verkehrsminister Winfried Hermann stellte die Verfügbarkeitsstudie zur klimaneutralen Schifffahrt auf dem Bodensee vor. Bis zur vollständigen Transformation braucht es erneuerbare Kraftstoffe wie HVO als Brückentechnologie.
Die Konferenz beschloss zudem die dauerhafte Fortführung der IBK-Verwaltungsakademie Vierländerregion Bodensee. Sie hilft Verwaltungsmitarbeitenden, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verstehen und weiterzuentwickeln.
Zürich richtet 2026 den Blick auf die Nachbarschaft im Jahr 2050. Regierungsrat Stocker kündigte an, mögliche Zukunftsbilder zu entwickeln. Geplant sind eine Jugendkonferenz im Juni, eine Delegationsreise nach Bern im November und die Verleihung der IBK-Förderpreise für Kulturschaffende.
Kretschmann erinnerte an die Erfolgsgeschichte der IBK. Seit 1972 arbeiten die Anrainer zusammen. Der Bodensee drohte damals zu kippen. Heute versorgt das saubere Wasser über vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg mit Trinkwasser.

Die zehn Mitglieder der IBK – Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, die Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und das Fürstentum Liechtenstein – bekräftigten ihren Willen zur vertieften Zusammenarbeit.