Die Regierung empfiehlt dem Landtag, dem Finanzbeschluss über SZR 50 Millionen (ca. CHF 57 Millionen), für die Quotenerhöhung beim Internationalen Währungsfonds (IWF), zuzustimmen (Bericht und Antrag an den Landtag Nr. 83/2025). SZR (Sonderziehungsrechte) ist die künstliche Währungseinheit des IWF. Wechselkurs: 1 SZR war CHF 1,14 am 10.10.2025. Dem Landtag ist es freigestellt, den Finanzbeschluss anzunehmen oder abzulehnen.
Letztes Jahr wurde die Beteiligung beim IWF mit CHF 117 Mio. durch die Volksabstimmung abgesegnet. Was vielen bei der Volksabstimmung nicht klar war, und jetzt überrascht, dass nach so kurzer Zeit schon wieder ca. CH 57 Mio. für den IWF bereitgestellt werden sollten. Damit würde sich der Gesamtbetrag auf ca. CHF 174 Millionen erhöhen. Stimmt der Landtag zu, kann er eine Volksabstimmung beantragen, tut er das nicht, kann das Referendum ergriffen werden.
Laut Vaterland vom 8.10.2025 teilte die Regierung mit: «Der IWF stärkt mit dieser Reform seine Eigenfinanzierung, verändert die Gesamthöhe seiner Finanzmittel aber nicht, da er gleichzeitig Fremdmittel im gleichen Ausmass abbaut.» Bedeutet das, dass der IWF seine Schulden oder Kredite (Fremdmittel) indirekt mit Geld von uns abbaut?
Warum ist die Regierung für eine Erhöhung? Antwort der Finanzministerin (8.10.2025 im Vaterland): «Im Ausland werden wir immer danach gefragt, welchen Beitrag wir für die Welt leisten…» Ich meine, als Kleinstaat mit 40’200 Einwohner können wir nicht viel ausrichten. Da wäre der Bezirk Feldkirch mit 113’663 Einwohner schon besser dran. Mit weniger um den Globus fliegen, würde die Regierung auch seltener nach Beiträgen für die Welt gefragt.
Der österreichische Nationalrat beschloss für die IWF-Quotenerhöhung ca. 262.15 Euro pro Einwohner. Der Landtag soll ca. 1738.80 Franken pro Einwohner bewilligen, also rund sechsmal mehr als Österreich. Das ist ein enormer Unterschied. Ist das wirklich im Sinne der Bevölkerung Liechtensteins sein?
Herbert Elkuch; Platte 44; 9488 Schellenberg
