Die US-Notenbank hat entschieden, den Leitzins unverändert bei 4,25 % – 4,50 % zu lassen. Dies markiert die fünfte Sitzung hintereinander ohne Zinsanpassung. Zwei Stimmen wurden jedoch für eine Zinssenkung laut.
Die US-Notenbank widersteht weiterhin dem Druck von US-Präsident Trump auf niedrigere Zinsen. Die US-Wirtschaft zeigt sich trotz der Unsicherheiten um Trumps Handelspolitik robust, wie die jüngsten BIP-Daten für das zweite Quartal belegen. Ebenso bleibt der Arbeitsmarkt widerstandsfähig, trotz vereinzelter Anzeichen von Schwäche.
Aus ökonomischer Perspektive besteht also kein dringender Handlungsbedarf für die Währungshüter, die Konjunktur durch baldige Zinssenkungen zu unterstützen. Der Einfluss der Zölle auf die US-Inflation bleibt entscheidend für die Geldpolitik. Sollte der inflationsbedingte Druck durch Zölle in den nächsten Monaten zunehmen, wird die Fed wahrscheinlich länger an ihrem aktuellen Zinsniveau festhalten. Sollte die Inflation jedoch weiterhin moderat bleiben, könnte sich die Möglichkeit einer Zinssenkung nach der Sommerpause abzeichnen. Ob die gegenwärtigen Gegenstimmen für eine Zinssenkung eine solche Entwicklung signalisieren oder eher als Bewerbung für die Nachfolge von Fed-Chef Powell im nächsten Jahr zu verstehen sind, bleibt abzuwarten.