Die regierende People’s Action Party (PAP) hat die Parlamentswahl in Singapur klar gewonnen. Laut dem Wahlamt sicherte sich die Partei von Regierungschef Lawrence Wong 87 der insgesamt 97 Sitze im Parlament und damit erneut die absolute Mehrheit. Die oppositionelle Arbeiterpartei (WP) ist mit zehn Sitzen vertreten.
Die Wahl am Samstag galt als wichtiger Stimmungstest für Wong, der erst im vergangenen Jahr die Nachfolge von Lee Hsien Loong angetreten hatte. Mit seinem Amtsantritt endete die jahrzehntelange Herrschaft der Lee-Familie, die den südostasiatischen Stadtstaat seit seiner Unabhängigkeit geprägt hatte. „Ich danke den Wählern für das starke Mandat“, sagte Wong bei einer Wahlparty vor jubelnden Anhängern.
Der 52-Jährige betonte die Bedeutung des Ergebnisses in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Angesichts globaler Herausforderungen wie der US-Zollpolitik hatte Wong vor der Wahl wiederholt die Notwendigkeit einer stabilen Regierung hervorgehoben, um Singapur sicher durch die Krise zu führen.
Präsident Tharman Shanmugaratnam hatte Mitte April das Parlament aufgelöst und damit den Weg für die Neuwahl geebnet. Die PAP stellt bereits seit 1959 die Regierung in Singapur. Bei der letzten Wahl hatte die Arbeiterpartei mit zehn Sitzen einen Achtungserfolg erzielt – diese Zahl konnte sie nun halten, während die PAP ihren Vorsprung erneut ausbaute.
Trotz kleinerer Zugewinne der Opposition bleibt die PAP damit die unangefochten dominierende Kraft in der Politik des Stadtstaates. Beobachter sehen in dem Wahlausgang eine Bestätigung der traditionellen Stabilität Singapurs, warnen aber zugleich vor einer zunehmenden politischen Monotonie.