Kuba kämpft mit einem massiven Stromausfall. Am Freitag fiel auf der gesamten Insel der Strom aus. Ein zentrales Kraftwerk schaltete sich ungeplant ab. Auch am Samstag blieben viele Kubaner ohne Strom. Staatschef Miguel Diaz-Canel sprach von einem «Energienotstand».
Der Ausfall begann am Freitag um 11 Uhr. Das grösste Wärmekraftwerk, Antonio Guiteras, fiel aus. Die nationale Elektrizitätsgesellschaft versuchte, mit «Mikrosystemen» Strom zu erzeugen. Doch die Wirkung blieb gering. Am Samstag brach das Netz erneut zusammen.
In Havanna kam das Leben fast zum Stillstand. Schulen schlossen, der Verkehr stoppte, und die Strassen blieben dunkel. Nur Gebäude mit Notstromgeneratoren hatten Strom. Präsident Diaz-Canel machte das US-Embargo für die Krise mitverantwortlich. Kuba hat Schwierigkeiten, Brennstoff zu kaufen. Ministerpräsident Manuel Marrero nannte den Mangel an Heizöl als Hauptursache.
Derzeit erlebt Kuba die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Lebensmittel und Medikamente sind knapp, und Stromausfälle sind häufig. Am Donnerstag erreichte das Energiedefizit 50 Prozent. Die Regierung stellte alle nicht lebensnotwendigen Dienstleistungen ein, um Haushalte zu priorisieren.