In der Schweiz soll in den nächsten zwei Jahren die UKW-Sender abgeschaltet werden. Radiosender sind dann nur noch über DAB+ oder Internet zu empfangen. Andere Länder wie Österreich und Deutschland halten weiter an der UKW-Technik fest, da dies ausfallsicherer ist und nach wie vor viele Autoradios kein DAB empfangen können.
Aktuell nutzt Radio L die Infrastruktur der Schweiz. Wird diese abgeschaltet werden und Liechtenstein das Radio weiterhin auf FM ausstrahlen wollen, bedeutet das, dass die Kosten für die bisherigen Sender alleine getragen werden müssen. Welche Pläne es dafür gibt und mit welchen Kosten für den UKW-Alleingang zu rechnen ist, wollten wir von der Regierung wissen.
Das Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt teilte uns mit: «Eine landesinterne UKW-Senderkette würde durch die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) errichtet und betrieben werden. Da die Planungen noch nicht abgeschlossen können wir derzeit noch keine Kostenschätzung abgeben.«
Damit ist klar, dass diese Kosten nicht aus dem laufenden Budget von Radio L getragen werden und die Steuerzahler zusätzlich belasten würden. Da ist natürlich etwas unbefriedigend, dass die Kosten vom Ministerium nicht einmal geschätzt werden können. Schliesslich sollten die Stimmbürger und Steuerzahler wissen, welche Kosten in Zukunft auf sie zukommen, wenn sie gegen die Privatisierung von Radio L stimmen. Darum haben wir zunächst selbst eine Kostenschätzung versucht.
In der Folge hat sich dann das Ministerium nochmal gemeldet und auf Aspekte hingewiesen, die in unserer Berechnung nicht berücksichtigt waren.
Die Abdeckung mit DAB+ ist in Liechtenstein aktuell nicht vollständig gegeben. Demnach müsste auch, wenn Liechtenstein den Weg der Schweiz mitgeht, in die Sendeinfrastruktur investiert werden, um eine vollständige Abdeckung zu ermöglichen.
Von demher ist es richtig, dass alleine die Kosten für die UKW-Sendeanlagen zu betrachten, nicht ausreichend ist. Daher ziehen wir diese Berechnung zurück.