Bürgermeisterin Petra Miescher tritt per sofort von ihrem Amt zurück. Das entsprechende Rücktrittsschreiben wurde der Gemeinde Vaduz heute übermittelt.
Das persönliche Statement von Bürgermeisterin Petra Miescher:
Nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens habe ich mich dazu entschieden vom Bürgermeisteramt zurückzutreten. Mit viel Freude, Elan und Demut habe ich das Amt der Bürgermeisterin im Mai 2023 angetreten. Zur Seite standen mir engagierte, kompetente Gemeinderätinnen und Gemeinderäte und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. Im Dezember erlitt ich einen unerwarteten und mir bis dahin unbekannten Verlust meiner körperlichen und mentalen Energie. Daraufhin musste ich mich in den Krankenstand und in ärztliche Behandlung begeben. Mein Ziel war der Wiedereinstieg ins Amt, den ich ab April in einer 50%-Tätigkeit anging.
Ich fühlte mich damals genügend erholt, um bei einem Teilzeiteinstieg meine Energie weiter aufzubauen. Leider erfuhr ich aber eine zunehmende Verschlechterung meines Zustands. Ich musste erkennen, dass ein Genesungsprozess in Kombination mit der Wahrnehmung der Amtsgeschäfte auch bei einem reduzierten Pensum nicht möglich ist.
Ich befinde mich nun wieder im Krankenstand und werde mich jetzt voll und ganz meiner Genesung widmen, welche Zeit benötigen wird. In Wahrnehmung meiner Verantwortung für die Gemeinde Vaduz und im Bewusstsein, dass die wichtigen
Geschäfte einer Mandatsperiode nicht durch meinen unsicheren gesundheitlichen Zustand blockiert werden sollen, habe ich daher nach reiflicher Überlegung meine Entscheidung getroffen.Die Gemeinde Vaduz kann damit hoffentlich bald unter der Führung einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers die anstehenden wichtigen Projekte weiterführen.
Ich wollte unser schönes Vaduz weiterentwickeln, aber es kam anders – es soll nicht so sein und das tut mir weh. Ich werde die Arbeit an den Projekten und die Menschen, die sich gemeinsam mit mir dafür eingesetzt haben, sehr vermissen. Ich werde auch den grossen Zuspruch und die Unterstützung aus der Bevölkerung vermissen.
Meine Tür war für alle Einwohnerinnen und Einwohner und alle Mitarbeitenden offen. Es war mir wichtig, mein Amt mit Professionalität und Menschlichkeit auszuüben. Gerade deshalb waren mir der Dialog mit den unterschiedlichsten Anspruchsgruppen und das Finden von tragbaren Lösungen für die Gemeinschaft stets ein grosses Anliegen.
Nun bleibt mir nur noch Danke zu sagen. Danke an die Einwohnerinnen und Einwohner von Vaduz für die schönen Begegnungen, die guten Gespräche und die grosse Unterstützung und Danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet
haben.Ein besonderer Dank geht an Vizebürgermeister Florian Meier. Er hat meine Stellvertretung umgehend und umsichtig wahrgenommen. In meiner ganzen Zeit als Bürgermeisterin und schon als Gemeinderätin, durfte ich eine konstruktive und stets kollegiale Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat erleben. Es wurde immer Politik im Sinne der Sache betrieben.
Meinungsverschiedenheiten konnten wir für Vaduz sachlich und wertschätzend lösen. Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung danken. Sie alle haben mich unterstützt, wo immer es möglich war. Ich habe das nie als selbstverständlich erachtet, denn sie hatten stets Verständnis für meine Situation und waren für mich da.
Meiner Partei gehört ebenfalls ein grosser Dank. All die Jahre durfte ich auf den Rückhalt der VU zählen, auch jetzt in einer Situation, die alles andere als einfach ist.
Und natürlich möchte ich meinem Mann und meinen Kindern für ihre bedingungslose Unterstützung danken. Sie tragen meine Entscheidung mit und geben mir Rückhalt.
Ich wünsche uns allen, dass für meinen Ersatz schnell eine gute Lösung gefunden wird und wünsche allen von Herzen alles Gute.
Stellungnahme der VU
In einer Stellungnahme schreibt die VU, dass die Entscheidung, ihr Amt niederzulegen, für die Gewissenhaftigkeit von Petra Miescher, ihre Aufrichtigkeit und ihre Liebe zur Gemeinde Vaduz spreche.
Die VU werde sich auf Landes- wie auch auf Gemeindeebene für eine gute Nachfolgelösung im Sinne der Gemeinde
einsetzen.