Der Informationsanlass der Gemeinde im Gemeindesaal in Ruggell war ungewöhnlich gut Besucht. Vorsteher Christian Öhri, unterstützt von Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung und externen Referenten, die Bürger zu einem Informationsabend lud. Die ungewöhnlich hohe Teilnehmerzahl dürfte nicht zuletzt den faszinierenden Projekten geschuldet sein, die an diesem Abend vorgestellt wurden.
Neubau Schulzentrum Unterland II
Ein Schwerpunkt des Abends lag auf dem detaillierten Einblick, den Jürg Kellenberger in den Stand des Projekts Neubau Schulzentrum Unterland II gewährte. Bereits seit längerer Zeit geplant, sieht man nun mit Zuversicht dem Jahr 2027 entgegen, wenn das Projekt voraussichtlich fertiggestellt wird. Eine bemerkenswerte Besonderheit liegt in der Verwendung von Holz als vorherrschendem Baustoff, wobei Beton lediglich für die Grundplatten und Stiegenhäuser aus Brandschutzgründen zum Einsatz kommt. Das Ziel ist es, den zweithöchsten Nachhaltigkeitsstandard zu erreichen.
Fussgänger- und Fahrradbrücke Sennwald – Ruggell
Ein weiteres bedeutendes Vorhaben betrifft die geplante Langsamverkehrsbrücke zwischen Ruggell und Sennwald. Die bestehende Brücke gilt besonders für Radfahrer als gefährlich, und eine Verbreiterung ist technisch nicht umsetzbar. Die neue Brücke soll nicht nur sicherere Überquerungsmöglichkeiten bieten, sondern auch einen direkten Anschluss zum Bahnhof Sennwald ermöglichen.
Die Kosten für das Projekt teilen sich die Schweiz, Liechtenstein und die betroffenen Gemeinden.
LAK Haus St. Fridolin
Thomas Riegger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LAK, stellte den geplanten Neubau des LAK Alters- und Pflegeheims St. Fridolin vor. Angesichts der steigenden Lebenserwartung sind zusätzliche Kapazitäten in den Pflegeeinrichtungen erforderlich. In Ruggell sind drei Abteilungen mit jeweils 20 Betreuungsplätzen geplant. Der Neubau erfordert auch eine entsprechende personelle Ausstattung, wobei Riegger mit 52 Vollzeitstellen rechnet.
Windenergie in Ruggell
Vorsteher Christian Öhri gewährte zudem einen Einblick in das Windenergieprojekt in Ruggell. Der Gemeinderat besuchte im Januar ein Windrad in Chur und ist überzeugt, dass Windenergie eine sinnvolle Ergänzung zur Solarenergie darstellt. Öhri betonte, dass der Lärmpegel vor Ort überraschend gering war. Das Projekt wird nun ausführlich geprüft, wobei Naturschutz eine zentrale Rolle spielen wird. Erste Ergebnisse werden im Sommer erwartet, und im Herbst ist ein weiterer Informationsanlass für die Bürger geplant.