Gegner des Stadttunnels in Feldkirch lassen nicht locker und setzen sich weiterhin vehement für einen Baustopp ein. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag präsentierten sie kreative Vorschläge zur Nutzung der bereits gebauten Erkundungsstollen. Der Bau des ersten Haupttunnels ist derzeit für das Jahr 2025 geplant, während das Vergabeverfahren für das Hauptbaulos bereits läuft. Die Klima-Extremisten wollen die Fertigstellung des Tunnels noch verhindern.
Als Alternative zur geplanten unterirdischen Kreuzung schlagen die Projektgegner verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die bereits vorhandenen Erkundungsstollen vor. Unter anderem wurden ein Hallenbad, eine Pilzfarm oder sogar eine Diskothek ins Spiel gebracht. Diese Vorschläge werfen jedoch Fragen zur Widmung, baurechtlichen Zulässigkeit und Umsetzbarkeit auf.
Die Tunnelgegner argumentieren, dass die finanziellen Mittel, die für den Stadttunnel vorgesehen sind, besser anderswo verwendet werden könnten. Zudem kritisieren sie die fehlende öffentliche mittelfristige Finanzplanung des Landes Vorarlberg. Bisher wurden bereits 33,6 Millionen Euro in den Stadttunnel investiert, weitere 55 Millionen sollen von Bund, Stadt und dem Netzbetreiber aufgebracht werden. Die Gegner fordern daher erneut einen Baustopp, um einen Grossteil dieser Gelder zu retten.
Die Projektplaner hingegen betonen, dass sie den Kostenrahmen eingehalten haben und der Erkundungsstollen in Tisis günstiger als veranschlagt sei. Allerdings verzögert sich der Baubeginn für den Hauptstollen leicht aufgrund der Erneuerung der Wasserleitung nach Frastanz.
Derzeit läuft die Ausschreibung für den Haupttunnel, die Vergabe soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Ob die kreativen Vorschläge der Gegner Gehör finden und eine alternative Nutzung der Erkundungsstollen in Betracht gezogen wird, bleibt abzuwarten.