Startseite Leserbriefe «Diskriminierung – Aus! Schluss!»

«Diskriminierung – Aus! Schluss!»

egd
Dornröschen

Die Landeszeitung berichtete über die Ausstellung «Diskriminierung – Aus! Schluss!». Den Initianten danke ich für ihr wertvolles Engagement.

Die Diskriminierung nimmt in der «modernen Welt» sukzessive neue Formen an – sie wird heimtückischer und in gewissen Bereichen akzeptiert. Das Elektronische Gesundheitsdossier (eGD) ist ein Beispiel dafür. Um in ein eGD einsteigen zu können, bedarf es wiederum einer «Elektronischen Identität» (eID). Wer keine eID besitzt, muss blind vertrauen, oder ist auf Hilfe angewiesen. Eine diskriminierende und entwürdigende Tatsache in Sachen höchstpersönlicher Gesundheit.

Non-digitale Menschen werden dadurch diskriminiert. Wozu bzw. wem dient diese Politik schlussendlich? Welche Gefahren gehen einher?

Der eGD-Widerspruch wird als Gegenargument genutzt. Doch selbst bei ausgeführtem Widerspruch existiert das persönliche eGD ohne Inhalt weiter. Wer garantiert, dass der Widerspruch dauerhaft funktioniert? Ohne Zugriff auf das eGD ist eine persönliche Kontrolle nicht möglich. Man ist einer Technik ausgeliefert, mit der man eigentlich nichts zu tun haben will. Wie steht es dabei um die Grundrechte?

Der Gesundheitsminister rechtfertigt sich diesbezüglich mit der Datenhoheit, über welche die jeweilige Person verfüge. Doch wie kann man Herr über seine höchstpersönlichen Gesundheitsdaten und genetischen Daten sein, wenn man nicht im Besitz einer eID ist? Datenhoheit bedeutet, u. a. volle Kontrolle über den Zugriff auf die Daten zu haben.

Es scheint, dass Diskriminierung in der heutigen Zeit, wenn diese gewissen Zwecken dient, akzeptiert wird. Achtung, Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Umso wertvoller und grösser der Datenschatz, umso lukrativer der Hackerangriff.

Die Mehrheit der Volksvertreter wagte nicht der eGD-Systemänderung zuzustimmen. Die Verantwortung wurde an das Volk abgetreten. Wohlbemerkt geht es darum, dem freien Willen der betroffenen Person in dieser höchstpersönlichen Sache Vorrang zu gewähren.

Carmen Sprenger-Lampert, Landstrasse 333, 9495 Triesen

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