Mehrere internationale Medien melden übereinstimmend, dass der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland getötet wurde. Russische Medien sprechen von einer Explosion in der Luft.
Zuerst wurde der Tod von Prigoschin vom Telegram-Kanal Grey Zone bekanntgegeben, der von ihm oft zur Verbreitung von Videos genutzt wurde. Fast zeitgleich bestätigte die russische Luftfahrtbehörde, dass Prigoschin sich an Bord des abgestürzten Flugzeugs, einer Embraer 600, befand.
Nach vorläufigen Informationen sind alle zehn Personen an Bord des Flugzeugs ums Leben gekommen, wie der russische Zivilschutz mitteilte. Zur Ursache des Absturzes gab es zunächst keine offiziellen Angaben, und die russischen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet. Grey Zone verbreitete jedoch die Behauptung, dass das Flugzeug gezielt von der russischen Luftwaffe abgeschossen wurde, eine Behauptung, die bisher nicht bestätigt werden konnte. In ihrem Post hiess es, Prigoschin sei «als Ergebnis der Handlungen von Verrätern Russlands» gestorben.
Die Embraer 600 sollte von Moskau nach St. Petersburg fliegen, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben. Der Absturz ereignete sich im Gebiet Twer in der Nähe des Ortes Kuschenkino, mehr als 200 Kilometer von Moskau entfernt. An Bord befanden sich neben Prigoschin und Utkin auch drei Crewmitglieder. Noch am Abend wurden acht Leichen aus den Trümmern geborgen, wie Quellen im Rettungsdienst der Stadt Bologoje der staatlichen Agentur TASS sagten.
Prigoschin hatte vor genau zwei Monaten mit seiner Privatarmee Wagner gegen die russische Führung gemeutert, wobei die Hintergründe bis heute unklar sind. Präsident Wladimir Putin nannte ihn daraufhin einen Verräter. Einen Tag später beendete Prigoschin jedoch den Aufstand nach Vermittlung des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko und fand Zuflucht in Belarus. Seine Söldner wurden vor die Wahl gestellt, ebenfalls nach Belarus zu gehen, sich der regulären russischen Armee anzuschließen oder nach Hause zurückzukehren.
In den Wochen danach war das Schicksal von Prigoschin ungewiss. Am Montag tauchte er in einem Video auf, das von Wagner-nahen Gruppen online verbreitet wurde, und sagte, er befinde sich in Afrika und arbeite daran, «Russland auf allen Kontinenten noch grösser und Afrika noch freier zu machen».
Russische Medien berichten, dass der «Rat der Wagner-Söldner» sich zu einer Dringlichkeitssitzung in diesen Minuten zusammenfinden soll. Entscheidungen über das weitere Vorgehen angesichts des Tods von Jewgeni Prigoschin sollen getroffen werden. Anschliessend sollen diese in einer Videobotschaft bekannt gebenden werden.
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