Heute fällt im Schweizer Parlament die Entscheidung, ob Radios auch nach 2026 über Ultrakurzwellen (UKW) senden dürfen. Die SRG, zu der auch SRF News gehört, hat bereits Anfang dieses Jahres den UKW-Betrieb eingestellt, was zu erheblichen Hörerverlusten führte. Die Privatradios sollten diesem Beispiel bis Ende nächsten Jahres folgen, aber aufgrund der SRG-Verluste haben sie ihre Position diesen Sommer geändert und kämpfen nun für eine Verlängerung der UKW-Ära.
Die Generaldirektorin der SRG, Susanne Wille, signalisierte in der SRF-Samstagsrundschau, dass eine Rückkehr auf UKW eine Option sei. Die SRG plant jedoch, die Situation nach einer Entscheidung des Parlaments für UKW neu zu bewerten. Die SRG betrachtet eine Wiedereinführung von UKW als finanziell rückwärtsgerichtet, da sie durch den Verzicht 15 Millionen Franken pro Jahr einspart.
Ursprünglich hatten sich die Radiobranche vor etwa zehn Jahren darauf geeinigt, aus UKW auszusteigen. Obwohl der Bundesrat die UKW-Konzessionen bis Ende 2026 verlängert hatte, stieg die SRG bereits Anfang dieses Jahres aus. Nach den Hörerverlusten diesen Sommer fordert der Verband Schweizer Privatradios nun eine Verlängerung der UKW-Nutzung, während der Verband der nicht-kommerziellen Radios am Ausstiegsplan festhält.
Im Ständerat könnte es knapp werden. Die UKW-Befürworter in der Fernmeldekommission haben knapp die Oberhand gewonnen und streben eine längere Umstellungszeit auf DAB+ an. Die Gegner betonen, dass bereits 90 Prozent der Bevölkerung digital Radio hören und dass viele Autos nach der SRG-Abschaltung umgerüstet wurden, was den Privaten zugutekommen könnte. Die finale Entscheidung liegt nun beim Ständerat: Stimmt er für UKW, bleibt dieses erhalten. Bei einer Ablehnung ist die Abschaltung bis Ende 2026 endgültig.