Regierungssekretär Michael Hasler vertrat gestern Regierungschefin Brigitte Haas bei der IBK-Regierungschefkonferenz in Friedrichshafen. Im Gespräch erklärt er, warum die Verstetigung der Verwaltungsakademie ein besonderer Erfolg für Liechtenstein ist.
Herr Hasler, welche Bedeutung hat die IBK für Liechtenstein?
Für uns als Kleinstaat ist eine gute Nachbarschaft und gute nachbarschaftliche Beziehungen überlebenswichtig. Die IBK ist von daher eine hervorragende Plattform, wo nicht nur im ständigen Ausschuss, sondern mit allen Kommissionen, die damit verbunden sind, ein intensiver Beitrag zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geleistet wird.
Was war aus liechtensteinischer Sicht der wichtigste Punkt der Konferenz?
Ein Steckenpferd von Liechtenstein der letzten drei Jahre ist die IBK-Verwaltungsakademie. Die ist auf Initiative von Liechtenstein ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, allen Verwaltungen und IBK-nahen Organisationen der Mitglieder eine Plattform zu bieten, den überregionalen Austausch zu pflegen und ein Verständnis für die IBK zu entwickeln: Was ist eigentlich die IBK, was tut sie, was tut sie nicht, was kann sie, was kann sie nicht.
Die Akademie war ein Pilotprojekt?
Genau, das war ein dreijähriges Pilotprojekt. Nach drei Jahren haben wir im ständigen Ausschuss beantragt, dass diese IBK-Akademie verstetigt wird, dass man die Pilotphase abschliesst und das fest ins Programm aufnimmt. Heute ist der Höhepunkt gewesen von dieser Beschlussfassung. Die Regierungschefkonferenz hat auf Antrag des ständigen Ausschusses, wo ich ständiger Vertreter bin, unser Konzept für die Verstetigung gutgeheissen. Das freut uns sehr. Das ist eine Bestätigung der liechtensteinischen Initiative und ein tolles Vertrauen, das wir für die Fortführung bekommen haben.
Wie funktioniert die Akademie?
Sie läuft im Zweijahresturnus. Wir haben ein Jahr, wo wir die klassische IBK-Akademie abhalten. Die passen wir natürlich immer an, reichern sie mit neuen Themen an. Dort haben wir drei Module, die kann man besuchen. Dann hat man den entsprechenden Abschluss. Und ein Jahr später, im Zwischenjahr, machen wir ein oder zwei Veranstaltungsschwerpunkte. Wir haben jetzt gerade in Friedrichshafen das Thema Reputationsmanagement aufgenommen, das für Verwaltungen sehr zentral ist: wie man in Zukunft mit Reputationen umgeht, wie man auch seine Reputation beeinflussen kann.
Die Finanzierung ist jetzt für die nächsten vier Jahre gesichert. Liechtenstein wirkt da nicht nur finanziell mit, sondern auch organisatorisch. Wir haben die Kümmererrolle bei diesem Thema und freuen uns auf die Fortführung der Akademie.
Die Friedrichshafener Erklärung fokussiert auf nachhaltige Mobilität. Welche Rolle spielt Liechtenstein?
Wir sind in dieser 4 Länder Mobil GmbH vertreten durch unsere Kommissionsmitglieder. Es gibt Kommissionsmitglieder aus der liechtensteinischen Verwaltung, die bei diesem Projekt mitgearbeitet haben. Selbstverständlich sind wir Teil vom Ganzen und stehen hinter dieser Friedrichshafener Erklärung, die in einem spezifischen Bereich ein weiteres Bekenntnis ist für grenzüberschreitendes Denken und Bearbeiten.
Vor zwei Jahren waren die IBK-Regierungschefs in Berlin und forderten mehr Geld für grenzüberschreitende ÖV-Verbindungen. Hat sich etwas getan?
Der wesentlichste, grösste Schritt ist die Gründung der 4 Länder Mobil GmbH, die sehr erfolgreich gewirtschaftet hat über die letzte Zeit und jetzt eine Grundlage geschaffen hat, diese Verkehrsthematik rund um den Bodensee weiter zu bearbeiten. Das ist der erste wichtige, grosse Schritt. Aber natürlich ist es ein Thema, wo man permanent dranbleiben muss, weil es eine Weiterentwicklung ist, die laufend neue Ressourcen und neue Ideen erfordert.
