Die Regierung will den Wildtierkorridor zwischen Vaduz und Nendeln stärken. Sie plant dafür eine neue Wildtierunterführung an der Feldkircher Strasse in Schaan. Das Kabinett nahm am 16. Dezember 2025 eine Variantenstudie zur Kenntnis und gab grünes Licht für die weitere Planung. Mit der Unterführung sollen Wildtiere geschützt und die Sicherheit auf der Strasse erhöht wrden.
Geplanter Standort ist beim bestehenden Durchlass «Forst Nord». Dort queren Wildtiere seit Jahren die stark befahrene Strasse. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen. Vor allem Rotwild nutzt diesen Weg. Die neue Unterführung soll die Tiere sicher führen und Unfälle verhindern.
Der Korridor Vaduz–Nendeln zählt zu den überregional bedeutenden Wildtierachsen der Schweiz. Er verbindet Lebensräume in Vorarlberg, Liechtenstein und im St. Galler Oberland. Strassen und Siedlungen schneiden diesen Weg heute stark ein. Fachleute stufen viele Korridore als beeinträchtigt ein.
In einer Studie wurden mehrere Lösungen geprüft und ökologische Wirkung, Bauaufwand und Kosten verglichen. Das Ergebnis fiel klar aus: Eine Unterführung bietet den grössten Nutzen. Sie wirkt besser als andere Varianten und lässt sich technisch gut umsetzen.
Der geplante Bau ersetzt einen alten Wellstahldurchlass aus den 1970er-Jahren. Dieser ist zu eng und zu niedrig. Grössere Tiere meiden ihn. Die neue Unterführung schafft mehr Raum und Licht. Sie fügt sich besser ins Gelände ein und braucht weniger Fläche.
Starten soll das Projekt mit der dritten Etappe der Sanierung der Feldkircher Strasse frühestens 2027. Bis Sommer 2026 soll die Detailplanung stehen. Dazu gehören auch ökologische Begleitmassnahmen wie Bepflanzungen und Leiteinrichtungen für das Wild. Die Kosten schätzt die Regierung auf rund zwei Millionen Franken. Die Abklärungen laufen noch. Eine genaue Zahl liegt noch nicht vor.
Unabhängig vom Bau setzt das Land bereits heute auf mehr Sicherheit. Zusätzliche Schilder warnen vor Wildwechsel. Die Beleuchtung verbessert die Sicht. Polizei und Jägerschaft sensibilisieren Autofahrer mit laufenden Kampagnen. Fachstellen beobachten die Tierbewegungen und sammeln Daten.
Zudem prüft das Land neue Technik. Geplant ist ein Test mit Wärmebildkameras zur Wildtiererkennung. Solche Systeme stehen in der Schweiz bereits im Einsatz. Auch andere Gefahrenstellen im Land sollen davon profitieren.
