Startseite InlandTriesen Digitale Zukunft im Klassenzimmer: Experten warnen und motivieren zugleich

Digitale Zukunft im Klassenzimmer: Experten warnen und motivieren zugleich

Über 400 Besucher strömten am Montagabend in den Gemeindesaal Triesen. Das Thema: Wie verändern Smartphones, soziale Medien und künstliche Intelligenz unseren Schulalltag – und was bedeutet das für Kinder, Eltern und Lehrpersonen?

Die Veranstaltung, organisiert vom Schulzentrum Triesen, der Elternvereinigung Triesen und der FBP, vereinte erstmals Bildung, Politik und Elternschaft in einer gemeinsamen Initiative. Moderatorin Carmen Dahl führte durch den Abend.

Zwei Stimmen, ein Ziel

Den Auftakt machte Daniel Wolff, ehemaliger Gymnasiallehrer und Digitaltrainer. Er hat bereits mit über 150’000 Jugendlichen über Smartphone-Nutzung gesprochen. In Triesen sprach er über den richtigen Umgang mit digitalen Medien. Er warnte vor Überforderung – bei Kindern wie bei Eltern – und betonte die Bedeutung klarer Regeln.

Anschliessend trat Silke Müller auf, Autorin des Bestsellers „Wir verlieren unsere Kinder“ und Deutschlands erste Digitalbotschafterin. Sie berichtete aus ihrer Zeit als Schulleiterin und schilderte eindrücklich, wie digitale Gewalt und Mobbing den Schulalltag prägen. Ihr Appell: Kinder brauchen Schutz, aber auch Begleitung im Netz.

Politik, Schule und Eltern im Dialog

In der anschliessenden Podiumsdiskussion sprachen Vertreter aus Schule und Politik über Chancen und Risiken der Digitalisierung. Marcel Hübeli vom Schulamt betonte die Verantwortung der Schulen, digitale Kompetenzen gezielt zu fördern. Vertreter des Schulzentrums Triesen berichteten, wie digitale Medien im Unterricht bereits eingesetzt werden – und wo sie Grenzen sehen.

Sina Beck, Präsidentin der Elternvereinigung, hob die Bedeutung von Elternbildung hervor: „Unsere Kinder wachsen digital auf. Wir müssen wissen, wo Chancen und Gefahren liegen, um sie gut begleiten zu können.“

Auch FBP-Präsident Alexander Batliner lobte die Zusammenarbeit: „Politik, Schulen und Eltern ziehen hier an einem Strang – das ist ein starkes Signal.“

Bildungsminister zieht Bilanz

Zum Abschluss fasste Bildungsminister Daniel Oehry die Eindrücke des Abends zusammen. Er sprach von einer „wichtigen Debatte über Verantwortung und Haltung“. Digitalisierung sei kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug – richtig genutzt könne sie Bildung bereichern.

Nach dem offiziellen Teil nutzten viele Gäste beim Apéro die Gelegenheit, sich mit den Referenten auszutauschen.

Ein Abend, der nachwirkt

Die grosse Resonanz zeigte: Das Thema bewegt. Zwischen Begeisterung über neue Lernchancen und Sorge um den Schutz der Kinder bleibt viel Gesprächsbedarf.

Triesen hat mit diesem Abend ein Zeichen gesetzt – für eine offene, ehrliche und gemeinsame Diskussion über die digitale Zukunft unserer Schulen.

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