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Strommangellage

Kürzlich wurde im Dialog- Forum, eine Veranstaltung am Kultur- und Kongresshaus in Mels, der Frage nachgegangen, ob sich die Schweiz angesichts der heutigen Sicherheitslage noch verteidigen kann. Der Gesprächsleiter Markus Somm, bekannt vom Schweizer Fernsehen, Historiker und Journalist, interviewte den Schweizer Armeechef Thomas Süssli.

Die Armee sei derzeit gar nicht fit, war seine Antwort. Süssli meinte auch, dass die Schweiz auf eine gut ausgerüstete Armee nicht verzichten darf, um die Neutralität abzusichern. Im Ernstfall könne man nicht automatisch auf die Hilfe der EU-Staaten zählen. Die schauen zuerst auf sich und werden kaum helfen, ein Land zu verteidigen, das derzeit so wenig Geld für die Armee ausgibt. Beim Stromverbrauch ist die Schweiz mit ihren vielen Kraftwerken praktisch autark. Das trifft für uns nicht zu. Rund 75 Prozent unseres Stromverbrauchs importieren wir. Die Gesetzeslage in der Schweiz ist so gestaltet, dass bei einer ausserordentlichen Strommangellage kein Strom in das Ausland exportiert werden darf. Im Ernstfall kann nicht automatisch mit Hilfe gerechnet werden, solange nicht wenigstens etwas Geld für die Reduzierung der Stromlieferungsabhängigkeit ausgegeben wird, analog der Diskussion über die Schweizer Armee.

Auf eine humanitäre Hilfe zu spekulieren, entspricht nicht unserer geistigen Haltung. Die Nachbarn sind bezüglich Strommangellage wesentlich besser abgesichert.

Diese Aufgabe kann nicht den LKW zugeschoben werden. Das ist eine Aufgabe vom Land und der Gemeinden. Deshalb ist ein Zurückfahren der Direktzahlungen an private Photovoltaikanlagen schon recht fraglich. Bei der Windenergienutzung sind die Gemeinden ebenfalls gefordert. Praktisch alle interessanten Standorte für die Windnutzung liegen auf Gemeinde- und Bürgergenossenschaftsboden, die folglich auch die Voraussetzungen für eine Verbesserung der Stromversorgung bei Mangellagen schaffen müssen.

Hans Frommelt
Gapont, Triesen

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