Startseite Inland Regierung will IWF-Quote um 50 Prozent erhöhen

Regierung will IWF-Quote um 50 Prozent erhöhen

Die Regierung hat einen Antrag zur Erhöhung der Quote beim Internationalen Währungsfonds (IWF) verabschiedet. Das Land könnte seine Kapitaleinlage von 100 Millionen auf 150 Millionen Sonderziehungsrechte (SZR) aufstocken, wie Regierungschefin Brigitte Haas heute bei einer Medienkonferenz erläuterte.

Globale Reform betrifft alle Mitgliedsländer

Die Erhöhung erfolgt im Rahmen der 16. allgemeinen Quotenüberprüfung des IWF. Alle 191 Mitgliedsländer haben das Recht erhalten, ihre Quoten um 50 Prozent zu erhöhen – die Teilnahme ist freiwillig. Bereits 130 Länder haben zugestimmt, darunter die Schweiz und Österreich.

Keine zusätzlichen Kosten

«Das Geld wird nur innerhalb unseres Landesvermögens verschoben«, betonte Haas. Von der erhöhten Quote werden 25 Prozent – rund 14,5 Millionen Franken – als verzinste Einlage beim IWF hinterlegt. Diese Mittel können jederzeit zurückgefordert werden und werden derzeit mit 2,81 Prozent verzinst. Die restlichen 75 Prozent sind bei der Schweizerischen Nationalbank hinterlegt.

Besserer Schutz im Krisenfall

Dr. Martin Gächter Leiter Stabsstelle Finanzstabilität erläuterte die Vorteile: Im Krisenfall hätte Liechtenstein schnelleren Zugang zu Liquidität und bessere Konditionen bei IWF-Krediten. Eine höhere Quote bedeutet im Ernstfall Zugang zu mehr Mitteln.

Die Regierung begründet ihre Empfehlung mit dem Beitrag zur Sicherheit des Landes und der Stärkung der Reputation Liechtensteins als verlässlicher Finanzplatz. Liechtenstein ist seit Oktober 2024 IWF-Mitglied. Der Landtag wird im November über die Quotenanpassung entscheiden. Bei Zustimmung erfolgt die Umsetzung im ersten Halbjahr 2026.

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