Nach einer erneuten Sperrung in der Nacht zum Samstag hat der Münchner Flughafen am frühen Morgen seinen Betrieb wieder aufgenommen. Es war bereits die zweite vorübergehende Schliessung innerhalb von weniger als 24 Stunden – erneut wegen Sichtungen unbekannter Drohnen im Luftraum über dem Gelände.
Nach Angaben der Bundespolizei wurden am späten Freitagabend gegen 23 Uhr zwei Drohnen in der Nähe der nördlichen und südlichen Start- und Landebahn gesichtet. Die unbemannten Flugobjekte verschwanden, bevor sie eindeutig identifiziert werden konnten. Aus Sicherheitsgründen wurde der Flughafen daraufhin geschlossen. Der Flugbetrieb konnte schrittweise ab 7 Uhr morgens wieder aufgenommen werden.
„Die Sicherheit unserer Passagiere und des Flugverkehrs hat oberste Priorität“, teilte die Flughafenleitung mit. Dennoch müssen sich Reisende auf anhaltende Verspätungen und Flugausfälle im Tagesverlauf einstellen. Schätzungsweise 6.500 Passagiere waren von der nächtlichen Sperrung betroffen. Bereits am Donnerstagabend war der Betrieb für mehrere Stunden eingestellt worden – damals waren rund 3.000 Fluggäste betroffen.
Wer hinter den Drohnenflügen steckt, ist bislang unklar. Die Ermittlungen laufen. Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Ereignisse an mehreren europäischen Flughäfen und sensiblen Infrastruktureinrichtungen ein. In der vergangenen Nacht wurden auch über einem belgischen Militärstützpunkt Drohnen gesichtet. Bereits im September hatte ein Drohnenvorfall den Flugverkehr im norwegischen Oslo beeinträchtigt.
Europäische Behörden befürchten, dass die mysteriösen Überflüge Teil gezielter Provokationen sein könnten. Zwar gibt es Spekulationen über eine mögliche Beteiligung Russlands, doch bislang existieren keine gesicherten Beweise. Moskau hat entsprechende Anschuldigungen mehrfach zurückgewiesen.
Am Flughafen selbst herrschte am Samstagmorgen wieder reger Betrieb – wenn auch mit sichtlicher Anspannung. Passagiere erhielten während der Sperrung Snacks und Getränke, während Einsatzkräfte das Gelände sicherten.