Nach über einem Jahrzehnt der Planung und Vorbereitung ist es soweit: Am Dienstag fand der lang ersehnte Spatenstich für Liechtensteins erste Kletterhalle statt. Das Projekt «Rhiblok» wird den Sportstandort Mühleholz in Vaduz zwischen Freibad, Skateranlage und Tennishalle um eine weitere Attraktion bereichern.
«Ich bin sehr froh, dass wir heute diesen wichtigen Schritt machen dürfen«, betonte Claudia Lampert-Beck, Vizepräsidentin des Liechtensteiner Alpenvereins, bei der feierlichen Zeremonie. Das ambitionierte Bauprojekt wird durch die Zusammenarbeit verschiedener Partner ermöglicht. Das Land Liechtenstein unterstützt die neue Sportstätte mit über fünf Millionen Franken. Der Alpenverein selbst bringt 20 Prozent der Baukosten auf und wird dabei von zahlreichen Gemeinden, Sponsoren, Firmen und Privatpersonen unterstützt. Die Gemeinden Vaduz und Schaan stellen zudem das Bauland im Baurecht zur Verfügung.
«Neben der grossen finanziellen Unterstützung erfahren wir auch von verschiedenen Gemeinden eine grosse Hilfe«, erklärte Lampert-Beck und hob besonders die Unterstützung durch das Bauamt Schaan hervor.
Zwölfjähriges Projekt erreicht wichtigen Meilenstein
Sportminister Hubert Büchel zeigte sich sichtlich erfreut über den Projektstart: «Das war ein langjähriges Projekt – circa zwölf Jahre lang, bis jetzt der Spatenstich erfolgt ist.» Für den neuen Sportminister sei es besonders symbolträchtig, dass eines der ersten Sportprojekte unter seiner Verantwortung ein Klettersportzentrum sei.
Büchel kündigte an, dass die Regierung derzeit eine umfassende Bedarfsanalyse für weitere Sportstätten durchführe. Gleichzeitig arbeite man an einer Gesetzesgrundlage für den Bau von Sportstätten, da das Land derzeit rechtlich nur Schulzentren und Turnhallen errichten könne.
Bürgermeister Florian Meier unterstrich den gesellschaftlichen Wert des Projekts und betonte, dass es von der Bevölkerung sehr begrüsst werde. Besonders hob er den Nutzen für Kinder und den Schulsport hervor: «Das ist ein Riesennutzen, der hier entsteht, und das ist sehr gut.»
Kritische Stimmen von Anwohnern

Nicht alle Anwohner stehen dem Bauvorhaben positiv gegenüber. Rund um die Baustelle waren Protestplakate zu sehen, die sich gegen die geplante Kletterhalle richteten. Mit Aufschriften wie «Kletterhalle auf grüner Wiese!» und «Falscher Standort!» machten Kritiker ihren Unmut deutlich. Nachdem die Plakate zunächst direkt auf der Baustelle aufgehängt worden waren, wurden sie auf Anweisung wieder entfernt. Die Protestierenden verlegten ihre Meinungsäusserung daraufhin auf ihre eigenen Privatgrundstücke, wo die Plakate weiterhin die Kritik am gewählten Standort zum Ausdruck bringen.
Fertigstellung Ende 2026 geplant
Nach dem positiven Landtagsentscheid im Jahr 2024 konnte das Projekt «Rhiblok» in die entscheidende Bauphase eintreten. Die Pächtersuche wurde bereits gestartet, Baugesuche vorbereitet und erste Aufträge ausgeschrieben. Wenn alles nach Plan läuft, soll Liechtensteins erste Kletterhalle Ende 2026 ihre Türen öffnen.
Die neue Sportstätte wird dann nicht nur dem Liechtensteiner Alpenverein eine moderne Heimat bieten, sondern auch Kletter- und Bouldersport für die breite Bevölkerung zugänglich machen – ein wichtiger Schritt für die Sportlandschaft des Fürstentums.
 
			        