Die Freie Liste feierte heute im Gemeindesaal Eschen ihr 40-jähriges Bestehen. Der Vorstand eröffnete den Jubiläumsanlass um 16 Uhr. Alexandra Kabasser von der Jungen Liste und Franziska Ryser von den Grünen Schweiz überbrachten Grussworte.
Die Partei entstand 1984 aus einer kritischen Zeitung heraus. Wilfried Marxer, eines der Gründungsmitglieder, erklärt die damaligen Beweggründe: «Das hat eigentlich gar nicht mit der Freien Liste als Partei angefangen, sondern mit einer kritischen Zeitung.» Diese Zeitung kritisierte bereits die politischen Verhältnisse im Land.
Die Redaktion sah internationalen Aufwind für grüne Bewegungen. 1980 gründeten sich die Grünen in Deutschland, 1983 jene in der Schweiz. «Und dann haben wir für die Redaktion das Gefühl gehabt, ja, man sollte einem Land auch mal einen Akzent setzen», erzählt Marxer.

Jahrzehntelang dominierten nur VU und FBP den Landtag. Die Gründer wollten neue Themen einbringen: Ökologie, Friedenspolitik, Gleichstellung. Diese Bereiche griffen die etablierten Parteien ihrer Meinung nach zu wenig auf.
Die ersten Wahljahre brachten Rückschläge. 1986 erreichte die Freie Liste über sieben Prozent der Stimmen, aber kein Mandat. Auch 1989 reichte es nicht für einen Einzug in den Landtag. Erst 1993 gelang der Durchbruch mit zwei Mandaten – eines im Oberland, eines im Unterland.
Marxer blickt stolz auf die Entwicklung zurück. Viele Forderungen aus dem ersten Wahlprogramm wurden mittlerweile umgesetzt – auch von anderen Parteien. «Ohne die hätte es ja keine Mehrheit im Land gegeben», gibt er zu. Die Partei durchlief Höhen und Tiefen. Jede Wahl brachte Nervenkitzel mit sich. Trotz gelegentlicher Krisen kämpfte die Freie Liste weiter.
