Im ersten Halbjahr legten die Börsen weltweit zu. Besonders US-Aktien und Schwellenländer profitierten vom schwachen US-Dollar. Technologiewerte wie die „magnificent seven“ erzielten Höchststände. Defensive Sektoren wie Gesundheit oder Konsumgüter hinkten hinterher, was auch den Schweizer Aktienmarkt bremste.
Die weltweite Industrieproduktion zog spürbar an. Grund war die gestiegene US-Nachfrage nach Importwaren im Vorfeld neuer Zölle. Gleichzeitig zeigt sich in Europa und Asien eine leichte Belebung der Binnennachfrage. Eine abrupte Korrektur der Produktion scheint deshalb wenig wahrscheinlich.
In Europa wächst die Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung. Öffentliche Investitionsprogramme könnten Unternehmen zu mehr Ausgaben bewegen. Entscheidend bleibt aber, ob auch die Konsumenten ihre hohe Sparquote senken. Deutsche Haushalte sparen über 20 Prozent ihres Einkommens, in den USA liegt die Quote unter fünf Prozent. Eine Veränderung dieses Verhaltens könnte der Konjunktur zusätzlichen Schub geben.
Trotz Kursgewinnen an den Märkten fiel die Rendite vieler US-Investments für Schweizer Anleger schwach aus. Der US-Dollar verlor seit Jahresbeginn über zwölf Prozent gegenüber dem Franken. Die Dollar-Schwäche ist das dominierende Thema. Investoren verlieren zunehmend Vertrauen in die US-Wirtschaftspolitik.
Anastassios Frangulidis von Pictet Asset Management setzt in seinem monatlichen Konjunktur- und Finanzmarktausblick für das zweite Halbjahr auf Diversifikation. Sein Team bevorzugt Schweizer Aktien, europäische Titel mit Infrastrukturbezug und Schwellenländer. US-Aktien bleiben untergewichtet. Bei Anleihen stehen kurzlaufende Unternehmenspapiere im Fokus. Schweizer Obligationen wurden weiter reduziert.
 
			        