Die Gemeinde Schaan steht vor einer umfassenden Neuausrichtung ihrer Schullandschaft. Nach einer detaillierten Evaluation der bestehenden Schulstandorte sollen künftig nur noch drei anstelle der bisherigen fünf Standorte für die Basisstufen genutzt werden. Das neue Konzept wurde am Abend an einer Informationsveranstaltung vorgestellt.
Die 2014 begonnene Umstrukturierung der traditionellen Gemeindeschulen hin zu Schulen mit altersdurchmischtem Lernen war erfolgreich. Die sieben Basisstufenklassen wurden dabei auf fünf Standorte im Gemeindegebiet verteilt, während die Unter- und Mittelstufenklassen im Schulzentrum Resch verblieben.
Doch die schwankenden Kinderzahlen bringen das System zunehmend unter Druck. Stark schwankende Kinderzahlen im ganzen Gemeindegebiet machen die Planung schwer. Bei weniger als elf Kinder müssen Standorte geschlossen werden.
Qualitative Defizite bei bestehenden Standorten
Die Evaluation ergab deutliche Mängel bei vier der fünf bestehenden Standorte. Einzig der Standort Resch entspricht mittel- und langfristig den geforderten Ansprüchen. Die Standorte Rebera, Malarsch, Werkhof und Pardiel sind alle erneuerungsbedürftig und teilweise zu klein für zwei Basisstufenklassen.
Eine eigens gebildete Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Gemeinde, Schulrat und Ortsplanung entwickelte die neuen Pläne über mehrere Jahre hinweg.

Drei neue Standorte im Fokus
Nach umfassender Prüfung verschiedener Kriterien – von der Schulwegsicherheit über die Quartiersentwicklung bis hin zu Synergienutzen – kristallisierten sich drei optimale Standorte heraus: Werkhof, Resch und ein neuer Standort im Bereich Dorf/Loch.
Die neuen Standorte bieten mehrere Vorteile: Sie decken durch ihre strategische Lage verschiedene Wohngebiete ab, die Einzugsgebiete überschneiden sich in einem Radius von 300 bis 600 Metern, was flexible Klassenaufteilungen ermöglicht. Zudem wurde besonderes Augenmerk auf die Schulwegsicherheit gelegt – Landstrassenquerungen sind nur noch an sicheren Stellen mit Verkehrsinseln notwendig.
Ein zentraler Aspekt der Reform ist die Konzentration auf mindestens zwei Klassen pro Standort. Der Wunsch der Schule ist, dass es pro Standort mindestens zwei Klassen gibt. Dies ermöglicht eine bessere Klassenaufteilung und mehr Auswahlmöglichkeiten für Freundschaften unter den Kindern.
Zeitplan und Finanzierung
Der Gemeinderat hat sich bereits positiv zu dem Konzept geäussert. Nach der Sommerpause sollen die Wettbewerbsunterlagen ausgearbeitet werden, wobei beide neuen Schulhäuser gemeinsam geplant und gebaut werden sollen. Die Planungsphase beginnt voraussichtlich nächstes Jahr, mit einer angestrebten Fertigstellung bis 2030.
Konkrete Kostenschätzungen liegen noch nicht vor, doch Vorsteher Hilti zeigte sich zuversichtlich: «Die Gemeinde hat genug Finanzkraft, um diese Investition zu stemmen.»
Quartiersentwicklung im Blick
Die Reform soll nicht nur schulische Verbesserungen bringen, sondern auch zur Quartiersentwicklung beitragen. Durch die strategische Platzierung der neuen Standorte in verschiedenen Wohngebieten wird eine stärkere Identifikation der Quartiere mit ihren Schulen erwartet. Dies könnte zusätzliche Impulse für die Entwicklung als attraktive Wohnquartiere geben.
1 Ihre Meinung
Es leben heute so viel Leute in Schaan wie noch nie, aber die 5 kleinen Kindergärten können nicht gefüllt werden.
Kein besseres Zeichen für eine verpasste und nicht nachhaltige Familienpolitik.
Wenn ihr eure Zukunft sehen wollt, schaut in die Kindergärten.