Beim heutigen Strategiegespräch der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) trafen sich die Regierungschefs der Anrainerstaaten unter der Leitung von Florian Hassler in Kressbronn. Der Staatssekretär aus Baden-Württemberg übernimmt 2025 den Vorsitz der IBK. Liechtenstein war durch Regierungschefin Brigitte Haas vertreten.
Im Zentrum des Treffens standen drängende Themen wie die grenzüberschreitende Energieversorgung, die Mobilität in der Region und der Schutz des Bodensees vor invasiven Arten. Eine gemeinsame Erklärung zum Interreg-Programm wurde ebenfalls diskutiert.
Ein zentrales Thema war die Quaggamuschel. Diese invasive Art breitet sich rasant aus und verursacht immense Schäden. Allein die ETH Lausanne musste wegen des Muschelbefalls ihr Kühlsystem ersetzen – Kostenpunkt: 60 Millionen Franken. Experten schätzen den Gesamtschaden auf mehrere Milliarden.
Die IBK beschloss deshalb eine neue Studie. Sie soll untersuchen, wie fressende Fischarten das Wachstum der Quaggamuschel beeinflussen können. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2028 vorliegen. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und wirtschaftliche Schäden zu begrenzen.
Auch Wasserstoff als zukünftige Energiequelle kam zur Sprache. Haas stellte klar: „Es gibt immer wieder eine Ernüchterung in diesem Thema, aber wir glauben daran, dass es ein Teil der Zukunft ist und man sich dafür weiter engagieren muss“.
Haas verwies auf aktuelle Daten zur Bodenseeregion, in der rund 4,3 Millionen Menschen leben und zahlreiche Unternehmen tätig sind. Diese Zahlen verdeutlichen aus ihrer Sicht die wirtschaftliche Bedeutung der Region. Die enge Zusammenarbeit der vier Länder auf engem Raum könne zudem als Beispiel dafür dienen, wie grenzüberschreitende Kooperation funktionieren kann.

An der IBK beteiligen sich zehn Regionen aus vier Staaten: Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. Haas erinnerte daran, dass Liechtenstein als EFTA-Staat zwar nicht in allen EU-Programmen voll mitwirken kann, aber dennoch ein verlässlicher Partner bleibt.
Die IBK will die Zusammenarbeit weiter ausbauen. Gerade bei ökologischen und infrastrukturellen Herausforderungen zeigt sich: Gemeinsame Lösungen zahlen sich aus.