Gestern Abend lud die Gemeinde Triesen zum Bürgergespräch ins Foyer des Gemeindesaals ein. Trotz sommerlicher Temperaturen war die Veranstaltung gut besucht. Die Diskussion verlief engagiert, teils kontrovers, aber sachlich. Klar ist: Die Meinungen gehen weit auseinander.
Ein Haus mit Geschichte
Das Theodor-Banzer-Haus wurde 1846 erbaut und war eines der ersten Häuser an der Neuen Landstrasse. In seiner Geschichte diente es unter anderem als Mehrfamilienhaus für bis zu 18 Personen. Für viele stellt es ein bedeutendes Zeugnis vergangener Lebensverhältnisse dar: einfach, genügsam und gemeinschaftlich. Befürworter des Projekts betonten mehrfach die historische und kulturelle Bedeutung des Hauses und sprachen sich für eine Nutzung aus, die möglichst vielen Gruppen der Bevölkerung offensteht – von Vereinen über private Feiern bis hin zu kulturellen Veranstaltungen. Geplant ist ein Raum für etwa 50 bis 60 Personen, inklusive denkmalgerechter Sanierung und sichtbarem Dachstuhl.
Kosten und Nutzen unter der Lupe
Auf der Gegenseite kritisierten mehrere Teilnehmer die Höhe der Investition von rund 5,2 Millionen Franken. Für manche sei das Projekt zu teuer, zumal man nicht genau wisse, ob der Bedarf für ein solches Haus überhaupt bestehe. Leopold Schurti, der das Referendum ergriffen hat, betonte, dass hinter der Initiative keine Gruppe stehe, sondern Einzelpersonen. Kritik richtete sich auch an die Berichterstattung der Medien.
Ein „Ja“ bei der Abstimmung würde bedeuten, dass die Gemeinde das Projekt weiterverfolgen und mit der Sanierung beginnen kann. Bei einem „Nein“ bliebe das Haus stehen – ein Abbruch ist aufgrund des Denkmalschutzes ausgeschlossen, aber es würden lediglich Sicherungsarbeiten vorgenommen. Der Zustand des Gebäudes bliebe dann weitgehend wie bisher.
Klares Meinungsbild blieb aus
Zwar wurden während des Abends klare Argumente für beide Seiten vorgebracht, doch ein dominantes Meinungsbild zeichnete sich nicht ab. Vielmehr zeigten die Beiträge, dass das Thema in der Bevölkerung kontrovers diskutiert wird. Ob das Theodor-Banzer-Hus in neuem Glanz erstrahlen oder weiterhin leerstehen wird, entscheidet die Bevölkerung am 6. Juli.