Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen wurde das 10. Sagenfest in Triesenberg zu einem stimmungsvollen Erlebnis für Gross und Klein. Über 200 Teilnehmer nahmen an der ausgebuchten Sagenwanderung teil, die in drei Gruppen aufgeteilt wurde und ihren Anfang bei Rizlina auf dem Walser-Sagen-Weg nahm.
Entlang des Weges sorgten fantasievolle Theaterstücke für Begeisterung. Tobias Krässig, Peter Niggi und Madlen Schädler schlüpften in die Rollen verzweifelter Bauern, die den sagenhaften Riesen vom Guflina um Hilfe baten. Für Gänsehautmomente sorgte Anita Foser als Nachtgeist Doggi, die in einem eindrucksvollen Monolog über das Älterwerden sinnierte.
Eine besondere Dynamik entwickelte sich bei der Geschichte der Wildmandli: Buzi, gespielt von Conradin Beck, verbreitete das Gerücht vom Tod seiner Gefährten Bizi (Zeno Langenbahn) und Bazi (Iwan Gassner) – unterstützt durch das spontane Bellen eines Hundes aus dem Publikum, das die Szene auf amüsante Weise untermalte. Ebenfalls beeindruckend war Noah Schädler als Sückacheris, der mit einem berührenden Monolog seinen Wunsch äusserte, auf dem Friedhof in Triesenberg beerdigt zu werden.
Zahlreiche Überraschungen machten den Rundgang zu einem Erlebnis: Die sagenhafte Grasmuatter ermahnte zur Rücksichtnahme auf die Natur, während plötzlich die Joderteifel mit lautem Glockenklang auftauchten. Besonders mystisch wurde es, als das Nachtvolk schweigend und betend an den Wandergruppen vorbeizog. Für einen literarischen Akzent sorgte eine stimmungsvolle Lesung von Sabrina Vogt aus ihrem Sagenbuch.
Den musikalischen Abschluss gestaltete der Young Star Chor – vier junge Sängerinnen setzten einen emotionalen Schlusspunkt, bevor das Fest mit einem geselligen Ausklang und feiner Verpflegung auf der Jörlischboda endete.
