Nachdem das Referendumskomitee um Karl-Heinz Ospelt bereits mehrfach die Strategie gewechselt hat, um die «Neue Liechtensteinische Landesbibliothek» und damit auch die längst notwendige Weiterentwicklung des Städtles zu verhindern, folgt nun ein weiterer Kurswechsel. Anscheinend müssen sich jetzt aber auch die Fakten dem Ziel der Verhinderung unterordnen.
Den gleich mehrere Aussagen, welche das Referendumskomitee in ihrer Aussendung in die Haushalte von Vaduz trifft, sind inhaltlich falsch.
- Ein Neubau ist nach wie vor deutlich teurer als der aktuell geplante Umbau des Post- und Verwaltungsgebäudes. Dies wird auch im Bericht und Antrag an den Landtag vom Juni 2024 (Nr. 59/2024) klar aufgezeigt und kann dort nachgelesen werden. Auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit wird ein Neubau als deutlich schlechter bewertet.
- Dabei wird auch ersichtlich, dass ein grosser Teil der Kostenerhöhungen mit dem seit 2019 markanten Anstieg des Baupreisindexes zusammenhängt. Davon wäre ein Neubau genauso betroffen gewesen wie der Umbau.
- Durch den Umbau erhält das Gebäude auch eine neue, attraktive Aussenfassade. Ausserdem wird der Aussenraum inklusive Postgasse stark aufgewertet sowie der bisher ungenutzte Postplatz durch einen Lesegarten mit Pergola, welche auch für das integrierte Café genutzt werden kann, attraktiv gestaltet und belebt.
- Der behauptete Abriss der Brücke zur Marktplatzgarage ist schlichtweg falsch.
- Die Gemeinde Vaduz ist seit 2007 in den Überlegungen und Planungen einer neuen Landesbibliothek im Städtle involviert und war auch Teil der Jury des Projektwettbewerbs, hat also mitentschieden, welches Projekt ausgewählt wird. Auch nach wie vor erfolgt ein enger Austausch zwischen den Verantwortlichen.
- Ausserdem wurde die Gemeinde, direkt im Anschluss an den positiven Gemeinderatsentscheid, von der Regierung zur Bildung einer Arbeitsgruppe zur weiteren Detailabstimmung eingeladen. Diese wurde bereits gebildet und beginnt ihre Arbeit nach einem positiven Abstimmungsergebnis.
- Die «Neue Liechtensteinische Landesbibliothek» beruht auf einer intensiven Planung und ist bereits weit fortgeschritten. Grundlage dafür bildet auch das detaillierte Nutzungskonzept, für welches unter anderem Umfragen bei aktuellen und bisherigen NutzerInnen sowie ein Ideenwettbewerb in der Bevölkerung sowie zahlreiche Workshops durchgeführt und viele Arbeitsstunden investiert wurden. Das vorliegende, sehr durchdachte Projekt ist optimal auf diese zahlreichen Bedürfnisse zugeschnitten und wird uns allen zahlreiche Mehrwerte bieten.
Die Flexibilität des Referendumskomitees zeigt sich auch bei ihrer Standortwahl für die Landesbibliothek. Zu Beginn waren sie schlicht gegen das Umbau-Projekt. Dann haben sie verkündet, dass sie auf jedenfall auch wollen, dass die Landesbibliothek ins Städtle kommt. Einfach in einen Neubau. Und jetzt plötzlich ist es ihnen dann doch lieber, wenn die Landesbibliothek an ihrem abgeschiedenen Platz (und Provisorium) im Gerberweg bleibt. Vielleicht haben sie in der Zwischenzeit erkannt, dass wir Vaduzerinnen und Vaduzer gar nicht beeinflussen können, was das Land bei einem «Nein» auf dem Areal Postgebäude macht und was dort geschehen oder nicht geschehen wird.
Angstmacherei und Verbreitung von falschen Aussagen sind nie der richtige Weg. Es ist bedenklich und auch persönlich enttäuschend, wenn das Referendumskomitee gegen die «Neue Liechtensteinische Landesbibliothek» nun solche Geschütze auffährt.
Im Unterschied zum Referendumskomitee verhindert die «Neue Liechtensteinische Landesbibliothek» weder die Weiterentwicklung der Landesbibliothek noch des Städtles.
Deshalb bitten wir die Stimmbevölkerung von Vaduz am 18. Mai um ein klares «JA».
Pascal Seger
Stiftungsratspräsident der Liechtensteinischen Landesbibliothek und Bürger von Vaduz.