Die VP Bank hat heute Abend an ihrer 62. ordentlichen Generalversammlung in Vaduz wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Trotz eines herausfordernden Geschäftsjahres 2024 können sich die Aktionäre über eine attraktive Dividende freuen.
Die Aktionäre stimmten mit grosser Mehrheit allen Anträgen des Verwaltungsrates zu und beschlossen die Ausschüttung einer Dividende von 4 Franken pro Namenaktie A und 40 Rappen pro Namenaktie B. Dies entspricht einer Dividendenrendite von beachtlichen 5,2 Prozent. Bemerkenswert ist, dass die Ausschüttung mit 134 Prozent des erwirtschafteten Konzerngewinns deutlich über dem vom Verwaltungsrat definierten langfristigen Zielband von 40 bis 60 Prozent liegt. Die Bank begründet diesen Schritt mit ihrer «sehr guten Kapitalisierung», die es ermögliche, auch in schwierigen Zeiten eine solide Dividendenpolitik fortzuführen.
Herausforderungen im Geschäftsjahr 2024
Verwaltungsratspräsident Stephan Zimmermann sprach von «einem Jahr der Herausforderungen und strategischen Anpassungen» für die VP Bank. Nach einem positiven Jahresabschluss 2023, der stark vom günstigen Zinsumfeld profitiert hatte, beeinträchtigte die Zinswende im Verlauf der ersten Monate 2024 das Ergebnis der Bank erheblich.

Die Bank musste ihre strategischen Ziele korrigieren und Massnahmen zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung ergreifen. Diese Entwicklungen spiegelten sich auch im Aktienkurs wider, der trotz eines positiven Starts ins Börsenjahr letztlich 11,6 Prozent unter dem Vorjahr schloss. Unter Berücksichtigung der Dividendenzahlungen lag die Rendite bei -6,8 Prozent.
Neuausrichtung und Rückzug aus Hongkong
Als Teil ihrer strategischen Neuausrichtung trennte sich die Bank von nicht erfolgreichen Dienstleistungen und zog sich vom Standort Hongkong zurück. Diese Massnahmen wurden als «einschneidend, aber notwendig» beschrieben. Mit CEO Urs Monstein an der Spitze sieht sich die VP Bank nun auf dem richtigen Weg, um die getroffenen Entscheidungen umzusetzen.
Positive Entwicklungen bei Kundenaktivitäten
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen gab es auch positive Entwicklungen. Die Kundenaktivitäten entwickelten sich im vergangenen Jahr erfreulich, was zu Wachstum sowohl bei den Nettoneugeldern als auch im Kreditbereich führte. Eine im Sommer 2024 durchgeführte unabhängige Umfrage bestätigte zudem eine hohe Kundenzufriedenheit: Mehr als drei Viertel der Privatkunden und über zwei Drittel der Intermediäre zeigten sich zufrieden bis sehr zufrieden mit den Leistungen der Bank.
Fokus auf diversifiziertes Geschäftsmodell
Die VP Bank verfügt aus Sicht von Monstein über ein diversifiziertes Geschäftsmodell in verschiedenen Märkten mit guten Wachstumsaussichten. In Liechtenstein bietet sie ein breites Spektrum an Dienstleistungen vom einfachen Sparkonto bis zum umfassenden Finanzierungsangebot. An allen Standorten positioniert sie sich als bevorzugte Partnerin für Intermediäre und strebt in Singapur eine führende Position bei externen Vermögensverwaltern an.
Für vermögende Privatkunden sei die Bank aus Vaduz, Zürich, Luxemburg und Singapur in ausgewählten Märkten als Spezialistin für Vermögensverwaltung und Vermögensschutz tätig. Auf den Britischen Jungferninseln nimmt sie zudem eine führende Position bei der Finanzierung von Premium-Immobilien ein.
Neubesetzungen im Verwaltungsrat
Die Generalversammlung stimmte zudem der Erneuerungswahl von Dr. Mauro Pedrazzini sowie der Neuwahl von Dr. Stephan Ochsner und Barbara Ofner in den Verwaltungsrat zu. Dr. Ochsner bringt jahrzehntelange Erfahrungen bei Finanzdienstleistern sowie aus seiner Tätigkeit als ehemaliger CEO der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein mit. Barbara Ofner ist unabhängige Beraterin für Regulierungs-, Compliance- und Governance-Fragen mit mehr als 30-jähriger Karriere als Beraterin und Rechtsanwältin.
Vorsichtig optimistischer Ausblick für 2025
Mit Blick auf die Zukunft zeigt sich die Bank vorsichtig optimistisch. Das erste Quartal 2025 habe positiv geendet, wobei die Auswirkungen für das gesamte Jahr noch nicht abschliessend beurteilt werden könnten. Die aktuellen Marktverwerfungen und geopolitischen Spannungen könnten nach Einschätzung von CEO Monstein dazu führen, dass sichere Finanzplätze mit stabiler Währung vermehrt gesucht werden – eine Chance, die die VP Bank nutzen möchte.