In einer überraschenden Mitteilung, die an ausgewählte Medien versendet wurde, haben die vier VU-Gemeinderäte Rony Bargetze, Max Burgmeier, Armin Heidegger und Fabian Wolfinger ihren sofortigen Austritt aus der VU-Fraktion des Triesner Gemeinderates verkündet. Mit diesem Schritt ist die Fraktion faktisch aufgelöst. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Gemeindevorsteherin Daniela Erne-Beck sei «nicht mehr tragbar», heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der vier Mandatsträger.
Die Entscheidung fiel nach «reiflicher Überlegung», wie die Gemeinderäte betonen. Sie begründen ihren Schritt mit zunehmenden Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit innerhalb der VU-Fraktion, insbesondere mit der Gemeindevorsteherin. Diese sei im vergangenen Jahr bei mehr als der Hälfte der Fraktionssitzungen abwesend gewesen, was zu erheblichen Kommunikations- und Informationsdefiziten geführt habe.
Die Kommunikation sei mangelhaft, wichtige Informationen würden nicht weitergegeben und der Einbezug der Gemeinderäte sei unzureichend. Eine aktive Zusammenarbeit innerhalb der Fraktion finde vonseiten der Gemeindevorsteherin nicht statt.
Besonders alarmierend sei die Situation im Personalbereich. Die Gemeinderäte berichten von «unzumutbaren Vorkommnissen» und einer «sehr hohen Personalfluktuation». Die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation nehme kontinuierlich ab. Zudem werde ihr Anliegen, bei Stellenneubesetzungen verstärkt Einwohnerinnen und Einwohner aus Triesen zu berücksichtigen, von der Gemeindevorsteherin nicht unterstützt.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Vergabe öffentlicher Aufträge. Trotz eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses würde die heimische Wirtschaft bei Arbeitsausschreibungen und -vergaben nur unzureichend berücksichtigt – ungeachtet mehrfacher Reklamationen und Bemühungen der VU-Gemeinderäte.
Die vier Politiker betonen, dass sie ihre Mandate behalten und sich weiterhin «tatkräftig für Triesen und für das Wohl aller Einwohnerinnen und Einwohner einsetzen» werden – allerdings nicht mehr als geschlossene Fraktion, sondern als einzelne VU-Gemeinderäte
Dieser ungewöhnliche Schritt markiert eine bedeutende politische Zäsur in der Gemeinde Triesen. Eine offizielle Stellungnahme der Gemeindevorsteherin Daniela Erne-Beck liegt noch nicht vor.