Mit der Unterzeichnung zweier präsidialer Dekrete hat US-Präsident Donald Trump gestern neue Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Die Massnahme sieht einen Zollsatz von 25 Prozent auf Stahlprodukte und 10 Prozent auf Aluminiumprodukte vor, die aus den meisten Ländern in die Vereinigten Staaten importiert werden.
Die Entscheidung fusst auf einem Bericht des Handelsministeriums, das zu dem Schluss kam, dass die hohen Importmengen die nationale Sicherheit der USA gefährden. Laut Ministerium hätten Billigimporte aus China, Mexiko und weiteren Ländern die heimische Stahl- und Aluminiumindustrie stark unter Druck gesetzt, was zur Schliessung mehrerer Werke geführt habe. „Wir müssen unsere Industrien schützen und faire Handelsbedingungen durchsetzen“, erklärte Trump bei der Unterzeichnung im Weissen Haus.
Bereits im Jahr 2018 hatte Trump ähnliche Zölle eingeführt, diese jedoch für einige Partnerländer, darunter Kanada, Mexiko, Australien und die Europäische Union, ausgesetzt oder modifiziert. Nun verschärft die US-Regierung die Massnahmen erneut, da der Import von Stahl und Aluminium aus diesen Ländern in den vergangenen Jahren wieder stark angestiegen sei. Insbesondere China wird beschuldigt, durch Investitionen in Mexiko und andere Länder den US-Markt zu überfluten und die bisherigen Zölle zu umgehen.
Die Handelsmassnahmen stossen international auf heftige Kritik. Vertreter der Europäischen Union kündigten an, die Situation genau zu analysieren und gegebenenfalls Gegenmassnahmen zu ergreifen. Auch Kanada und Mexiko zeigten sich besorgt über die Auswirkungen auf ihre Industrien.
Wirtschaftsexperten warnen vor steigenden Preisen für Verbraucher und Unternehmen in den USA. Die Zölle könnten insbesondere die Automobil- und Bauindustrie hart treffen, da sie stark auf Stahl- und Aluminiumimporte angewiesen sind.