Startseite AuslandUSA Stimmungsbild aus Washington: «Demokratie ist für uns sehr real»

Stimmungsbild aus Washington: «Demokratie ist für uns sehr real»

Ein Wähler, der gerade abgestimmt hat
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Am Wahltag in der US-Hauptstadt zeigt sich ein Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft: Ein junger Vater, der seine Tochter zum Wahllokal mitbringt, eine engagierte Wählerin aus Chicago und eine Lokalpolitikerin geben Einblick in ihre Beweggründe und Hoffnungen für die Zukunft ihrer Stadt und des Landes.

«Es ist wichtig für mich zu wählen, um meiner Stimme Gehör zu verschaffen«, erklärt der junge Vater, der mit seiner kleinen Tochter zum Wahllokal kam. Trotz einer Wartezeit von 40 Minuten beschreibt er den eigentlichen Wahlvorgang als reibungslos. Seine Tochter, die er scherzhaft als «Prinzessin» bezeichnet, durfte den Prozess hautnah miterleben.

Eine andere Wählerin, die seit 40 Jahren in Washington lebt, nutzte die Möglichkeit der vorzeitigen Stimmabgabe. Ursprünglich aus Chicago stammend, schwärmt sie von ihrer Wahlheimat: «Ich liebe D.C. Es ist eine wunderschöne Stadt. Ich liebe alles daran, sogar die Politik.» Sie betont besonders die Bedeutung der Frauenrechte und der Gleichberechtigung für ihre Wahlentscheidung.

Besonders aufschlussreich ist das Gespräch mit einer Kandidatin für die Advisory Neighborhood Commission, ein lokales Verwaltungsgremium. «Zum ersten Mal konnte ich für mich selbst stimmen», berichtet sie stolz. Als Vertreterin eines Bezirks, der sich bis zum Lafayette Park am Weißen Haus erstreckt, zeigt sie sich besorgt über die bereits verbarrikadierten Geschäfte in der Innenstadt. Die Erinnerungen an den 6. Januar und die wochenlange Präsenz der Nationalgarde sind noch frisch.

Dennoch betont sie die Stärke der lokalen Demokratie: «Die Demokratie ist hier sehr lebendig. Wir sind engagiert, wir beteiligen uns, wir sind leidenschaftlich, wenn es um unsere Stadt und unser Zusammenleben geht.» Das Wahlsystem in Washington beschreibt sie als sehr zugänglich, mit umfassenden Vorkehrungen für Menschen mit Behinderungen und der Möglichkeit der Briefwahl, die viele Bürger nutzten.

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