Seit dem 7. Januar gilt der neue Sperrlistenaustausch zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Die liechtensteinischen Casinos setzen die neuen Vorschriften bereits vollständig um. Der Casinoverband bezweifelt jedoch den Nutzen des Staatsvertrags für den Spielerschutz.
Gesperrte Spieler würden künftig einfach nach Vorarlberg oder Süddeutschland ausweichen, ist Verbandspräsident Markus Kaufmann überzeugt. Die Casinos in Bregenz, Lindau und Konstanz erreichen Spieler schneller als die meisten Schweizer Spielbanken. Problematisch dabei: Österreich und Deutschland verfügen über deutlich schwächere Sozialkonzepte als Liechtenstein und die Schweiz.
Der Verband kritisiert, dass die Regierung keine Verhandlungen mit den deutschen Bundesländern und Vorarlberg aufgenommen hat. Zudem benachteiligt der Vertrag die heimischen Casinos. Während liechtensteinische Spielbanken strenge Auflagen erfüllen müssen, gelten für Schweizer Anbieter lockerere Regeln. So dürfen Schweizer Casinos in Liechtenstein werben, umgekehrt ist dies verboten. Auch Online-Glücksspiel bleibt Schweizer Casinos vorbehalten.
«Die Liste der ungleichen Bedingungen liesse sich noch um einige Punkte erweitern«, erklärt Kaufmann. Der Verband verlangt von der Politik, die einseitigen Regelungen zu korrigieren und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.