In Liechtenstein gibt es über 100 Pferdehalter. Viele von ihnen halten ihre Tiere auf Flächen in Wohn- oder Landwirtschaftszonen. Das sorgt für rechtliche Probleme, da dies dort eigentlich nicht erlaubt ist.
Die Abgeordneten Johannes Kaiser, Thomas Rehak, Patrick Risch und Günter Vogt brachten deshalb eine fraktionsübergreifende Motion ein, die heute im Landtag diskutiert wurde. Sie fordern klare Regelungen, um die Pferdehaltung rechtlich abzusichern. Der Landtag diskutierte heute ausführlich über das Thema.
Die Regierung sieht keinen Handlungsbedarf. Regierungsrätin Graziella Marok-Wachter erklärte, die Gemeinden könnten selbst Zonen schaffen. Vorgaben an die Gemeinden lehnt sie ab, da dies die Gemeindeautonomie einschränken würde. (Land-)wirtschaftsministerin Sabine Monauni betonte, dass landwirtschaftliche Flächen der Lebensmittelproduktion dienen. Pferdehaltung passe nicht dazu. Zudem würde zusätzlicher Druck auf die Landwirtschaft entstehen. Die Pachten seien ohnehin bereits hoch.
Der Abgeordnete Thomas Vogt (VU) berichtete von häufigen Anfragen, die er in seiner Anwaltskanzlei von besorgter Pferdehalter bekomme. Er kritisierte die unklare Rechtslage. Thomas Rehak (DpL) ging noch weiter. Wenn die Regierung keine Lösung bietet, solle sie den Betroffenen erklären, dass sie ihre Pferde ins Ausland bringen müssen. und wünscht dafür dann «Viel Erfolg bei den Wahlen!»
Wendelin Lampert (FBP) warnte vor negativen Folgen. Er forderte die Gemeinden auf, selbst aktiv zu werden und Zonen zu schaffen, in denen die Equiden erlaub sei. Rehak sah hingegen die Gefahr von Mikrozonen, wenn einzelne Grundstücke umgewidmet würden. Das will niemand. Peter Frick (VU), sieht das ebenfalls kritisch. Umzonungen seien für die Gemeinden.
Am Ende stimmten 19 Abgeordnete für die Überweisung der Motion.