Regierungsrätin Graziella Marok-Wachter und Marco Caminada, Leiter des Amts für Tiefbau und Geoinformation, haben heute die Pläne für die neue Verbindungsstrasse zwischen der Rheinbrücke Vaduz/Sevelen und dem Industriegebiet in Triesen vorgestellt. Ziel der Strasse ist es, den Verkehr effizient umzuleiten und die Verkehrsbelastung in Wohngebieten zu reduzieren.
Marok-Wachter erklärte, dass die neue Verbindungsstrasse eine Entlastung der dicht besiedelten Gebiete in Vaduz und Triesen bringen soll, insbesondere an wichtigen Knotenpunkten wie dem Augraben-Kreisel und der Landstrasse. Zudem wird der Rad- und Fussverkehr attraktiver gestaltet: Der Fahrradweg wird künftig auf die Rheindammkrone verlegt, wodurch die Strecke für Radfahrer sicherer und ansprechender wird. Dies soll den Bereich insbesondere für den nicht-motorisierten Verkehr aufwerten und entlasten.
Die aktuelle Situation ist durch eine einspurige, für beide Fahrtrichtungen genutzte Verbindungsstrasse auf der Dammkrone geprägt, die wenig komfortabel und sicher ist, vor allem angesichts des hohen Anteils an Schwerlastverkehr. Radfahrer und Fussgänger nutzen bisher den Wuhrweg, was in Zukunft durch die neue Verbindung verbessert wird.
Die Verbindungsstrasse wird ab der Rheinbrücke entlang des Rheindamms geführt und endet beim Anschluss ans Industriegebiet Triesen. Die geplante Strecke verläuft bewusst nicht durch die Wohngebiete, sondern entlang der Rheindamm-Höhe. „So können wir die Verkehrsströme entflechten und den LKW-Verkehr aus den Wohngebieten fernhalten“, betonte Caminada. Im Rahmen des Projekts ist auch die Sanierung des Rheindamms vorgesehen, sodass Hochwasserschutzmassnahmen und Strassenbau parallel umgesetzt werden können.
Das Bauvorhaben geht auf erste Überlegungen aus dem Jahr 2006 zurück. Der strategische Umweltprüfungsprozess wurde 2014 abgeschlossen, und der Umweltverträglichkeitsbericht wurde 2020 eingereicht. Im Jahr 2022 erteilte das zuständige Amt nach einer erfolgreichen Prüfung die Genehmigung. Durch den heutigen Beschluss kann die Detailplanung nun offiziell beginnen.
Die neue Strasse ist als Hauptverkehrsstrasse ohne Fussgänger- und Radverkehr konzipiert und soll auf einer Halbhöhe des Rheindamms verlaufen, die gegen Hochwasser gesichert ist. „Dank einer gut geplanten Stahlböschung können wir den Damm gleichzeitig landschaftlich gestalten und stabilisieren“, erläuterte Caminada. Zudem wird eine Entwässerungsanlage installiert, um das Wasser gezielt in den Rhein abzuführen und somit den Umweltschutzvorgaben gerecht zu werden.
Die Baukosten werden auf 13 Millionen Schweizer Franken veranschlagt, inklusive einer halben Million für ökologische Ausgleichsmassnahmen. Der Zeitplan sieht die Vergabe der Ingenieursarbeiten für 2025 und einen Baubeginn im Herbst 2026 vor. Die Bauzeit wird voraussichtlich zwei Jahre betragen, sodass die Strasse im Herbst 2028 eröffnet werden könnte.
Die Verbindungsstrasse wird damit eine bedeutende Verbesserung darstellen und soll nicht nur die Anbindung an das Industriegebiet Triesen optimieren, sondern auch die Lebensqualität in den angrenzenden Wohngebieten durch eine deutliche Verkehrsberuhigung steigern.