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Hat Vaduz ein Verkehrsproblem?

Georg Sele und Karlheinz Ospelt
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Über diese drängende Frage diskutierten heute auf Einladung der VU Ortsgruppe Vaduz Georg Sele vom Verkehrsclub Liechtenstein, der ehemalige Bürgermeister Karlheinz Ospelt vom Verein Move-LI und der Unternehmer Gert Risch. Anwesend waren neben zahlreichen Interessierten auch die Regierungskandidaten der VU Brigitte Haas, Emanuel Schädler und Hubert Büchel.

Die enormen Kosten, die der Stau den Unternehmen und Privatleuten verursachen, sind für Gert Risch ein Grund, die Frage, ob Vaduz ein Verkehrsproblem hat, mit Ja zu beantworten.

Es gibt sogar noch weniger Strassen als früher, ist Karlheinz Ospelt überzeugt. Manche Verantwortliche seien bemüht, die Situation noch schlimmer zu machen. So hätte man in Vaduz versucht, den Rheindamm sperren. Das hat das Volk in der Abstimmung abgelehnt. Auch das Tempo 30 in Vaduz wurde mehrheitlich mit 60 Prozent abgelehnt.

Georg Sele eröffnete die Debatte mit einem eindringlichen Appell. Er kritisierte, dass viele Menschen in Vaduz unnötigerweise allein mit dem Auto fahren, obwohl Alternativen wie der öffentliche Verkehr oder das Fahrrad zur Verfügung stünden. Sele betonte, dass die externen Kosten des Autoverkehrs, die von der Allgemeinheit getragen werden, erheblich seien. Er plädierte dafür, den öffentlichen Verkehr und den Radverkehr stärker zu fördern, um diese Kosten zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten.

«Jeder, der nicht mit dem Auto fährt, erleichtert den Verkehrsfluss für die, die mit dem Auto fahren müssen.»

Georg Sele

Karlheinz Ospelt erinnerte an frühere Diskussionen über mögliche Umfahrungsstrassen, die bereits seit Jahrzehnten geführt werden. Er hob hervor, dass punktuelle Massnahmen wie die Abschaltung von Ampeln zugunsten von Kreiseln positive Effekte gezeigt hätten. Dennoch, so Ospelt, seien langfristige Strategien erforderlich, um den Verkehr in Vaduz nachhaltig zu entlasten. Er warnte davor, dass ohne solche Massnahmen die Attraktivität für Grenzgänger und Pendler sinken könnte.

Die freie Wahl des Verkehrsmittels ist für Ospelt wichtig. «Wenn man meint, man könne nicht den anderen vorschreiben, was sie zu tun haben, dann muss man sich halt langsam überlegen, was sind wir eigentlich für eine Gesellschaft?» Er selbst würde nur rund 5’000 km pro Jahr mit dem Auto fahren. Aber das müsse jeder für sich entscheiden und nicht der Staat den Bürgern vorgeben.

Es ist für ihn auch bedauerlich, dass man über manche Verkehrsideen schon seit über 20 Jahren spricht, aber nichts vorwärtsgeht. Seitdem sei der Verkehr noch schlimmer geworden und die Wegzeiten noch länger.

«Man kann nicht auf der einen Seite immer mehr Verkehr verursachen und auf der anderen Seite behaupten, man muss nichts in die Infrastruktur investieren.»

Karlheinz Ospelt

Gert Risch brachte die wirtschaftliche Perspektive in die Diskussion ein. Er unterstrich, dass der Verkehr für Unternehmen in Vaduz ein erheblicher Kostenfaktor sei. Risch sprach sich für den Bau einer umfassenden Umfahrungsstrasse von Ruggell bis Balzers aus, um den Verkehrsfluss zu verbessern und die wirtschaftlichen Schäden zu minimieren. Er betonte, dass kleine, punktuelle Lösungen nicht ausreichen würden, um das Problem langfristig zu lösen.

«Es ist für die Wirtschaft ein riesiger Schaden, ein Millionenschaden, jeden Monat»

Gert Risch

Die Diskussion verdeutlichte die Komplexität des Themas Verkehr in Vaduz. Unterschiedliche Interessen und Lösungsansätze prägten den Abend. Während Sele und Ospelt auf nachhaltige und umweltfreundliche Massnahmen setzten, plädierte Risch für infrastrukturelle Grossprojekte. Einigkeit herrschte darüber, dass sowohl kurzfristige Massnahmen als auch langfristige Strategien notwendig sind, um das Verkehrsproblem in Vaduz anzugehen.

Am Ende der Diskussion hatten die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und eigene Ideen einzubringen. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Gelegenheit für einen offenen Austausch und zeigte, dass das Thema Verkehr die Menschen in Vaduz bewegt.

Hat Vaduz ein Verkehrsproblem
Eiskönigin

1 Ihre Meinung

ich 31. Oktober 2024 - 21:46

VCL = verhinderungs club liechtenstein. die haben doch nur das ganze problem immer verschärft mit ihrer einseitigen haltung.

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