In den deutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen fanden gestern Landtagswahlen statt. Bereits in den Vorhersagen sahen viele Meinungsforscher die AfD in einem Höhenflug. Nach dem vorläufigen Endergebnis schafft es die AfD in beiden Bundesländern mehr als 30%. In Thüringen wurde sie sogar mit Abstand zur stimmenstärksten Partei.
In Thüringen erhält die AfD 30 %, die CDU, bisher stärksten Partei erhält 24 %. Ebenfalls stark ist das von der ehemaligen Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht.
In Sachsen schafft es die AfD mit 30.6% nur auf den zweiten Platz. Mit 31.9 % die stärkste Kraft wurde die CDU.
Für die «Ampel»-Parteien der deutschen Bundesregierung sind die Wahlen mehr als ernüchternd. Die Grünen fliegen nach aktuellen Hochrechnungen aus dem Landesparlament in Thüringen. Die FDP erhält in Sachsen nicht einmal mehr 1%.
Erste Reaktionen
Der Spitzenkandidat der AfD in Thüringen, Höcke, sprach in der ARD von einem Regierungsanspruch. «Es hat Tradition, dass die stärkste Partei zu Gesprächen einlädt.» sagte er. Wer der Koalitionspartner sein soll, sagte er nicht.
CDU Generalsekretär Linnemann sprach dennoch von einem positiven Ergebnis. «Ministerpräsident Kretschmer hat Platz 1 verteidigt.» Der starke Rückenwind aus Berlin hätte zu dem hervorragenden Ergebnis beigetragen. Denn noch sei das Ergebnis der AfD bitter. Die Schuld dafür gab er der Kanzler-Partei SPD und der desaströsen Politik der Ampel.
SPD Generalsekretär Kevin Kühnert sprach von einem enttäuschenden Ergebnis. Er wolle aber keine Schuldzuweisungen machen.
«Wir haben keine Tomaten auf den Augen»
Kevin Kühnert
Die Politik müsse viel mehr erklären. Er habe den Gegenwind in den Bundesländern gemerkt.
Parteigründerin Sahra Wagenknecht zeigte sich stolz über das historische Ereignis. Noch nie habe ein so junge Partei ein solches Ergebnis erzielen können.
