Bei der heutgen Nationalratswahl in Österreich hat die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) einen historischen Sieg errungen. Laut Hochrechnung liegt die FPÖ mit 28,9 Prozent der Stimmen an erster Stelle.
Die bisher regierende Österreichische Volkspartei (ÖVP) unter Bundeskanzler Karl Nehammer musste herbe Verluste hinnehmen und landete mit 26,3 Prozent auf dem zweiten Platz. Dies stellt das grösste Minus in der Parteigeschichte der ÖVP dar – ein Rückgang von 11,3 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl.
Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) kam auf den dritten Platz mit 21,0 Prozent der Stimmen. Die Grünen, bisheriger Koalitionspartner der ÖVP, erlitten ebenfalls Verluste und erreichten nur 8,3 Prozent.
FPÖ-Parteichef Herbert Kickl äusserte sich siegessicher: «Der Wähler hat heute ein Machtwort gesprochen.» Er strecke seine Hand «in alle Richtungen» aus, um Koalitionsgespräche zu führen.
Allerdings gestaltet sich die Regierungsbildung als schwierig. Die ÖVP, als einziger realistischer Koalitionspartner, lehnt eine Zusammenarbeit mit Kickl kategorisch ab. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker bekräftigte diese Position: «Das war gestern so, und das ist heute so, und morgen wird es noch immer so sein.«
Trotz des klaren Wahlsiegs der FPÖ bleibt die politische Zukunft Österreichs ungewiss. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob und wie eine stabile Regierung gebildet werden kann.