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Pulitzer-Preisträger Christo Buschek zu Gast in Vaduz

Christo Buschek in Vaduz
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Diese Woche lud der Internationale Liechtensteiner Presseclub den Datenexperten Christo Buschek nach Vaduz ein, um über seine preisgekrönte Arbeit und die Herausforderungen moderner Recherchemethoden zu sprechen. Buschek, der am 11. Juni 2021 gemeinsam mit Megha Rajagopalan und Alison Killing den Pulitzer-Preis für eine investigative Serie auf BuzzFeed News erhielt, teilte Einblicke in die Welt des Datenjournalismus.

Buschek begann seinen Vortrag mit einem aktuellen Beispiel, das die Verquickung der digitalen und physischen Welt verdeutlichte. Er schilderte einen Vorfall, bei dem ein Deepfake-Stream auf YouTube, der eine gefälschte Konversation zwischen Donald Trump und Elon Musk zeigte, in einem Krypto-Betrug endete. Mehr als 200’000 Menschen hatten sich den Stream angesehen, bevor er von der Plattform entfernt wurde. Dieses Beispiel diente Buschek als Ausgangspunkt, um die zunehmende Verschmelzung von digitaler und physischer Realität zu thematisieren. Er betonte, wie schwer es geworden sei, zwischen echten und manipulierten Inhalten zu unterscheiden, und wie diese Unsicherheit unsere Wahrnehmung der Welt tiefgreifend verändert.

Ein zentrales Thema seines Vortrags war die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) und Algorithmen in der modernen Desinformation. Buschek führte aus, wie generative Modelle wie ChatGPT, synthetische Medien und soziale Netzwerke eine gefährliche Mischung bilden, die es böswilligen Akteuren ermöglicht, Desinformationen mit geringem Aufwand massenhaft zu verbreiten. Er warnte davor, dass diese Technologien es immer schwieriger machen, die Wahrheit von Fälschungen zu unterscheiden. Dies sei besonders problematisch, da die Technologien immer besser würden und es zunehmend schwerer werde, Manipulationen zu erkennen.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags lenkte Buschek die Aufmerksamkeit auf seine Arbeit in der chinesischen Provinz Xinjiang. Buschek berichtete über die enormen Herausforderungen. Das verdeutlichte eindrücklich, wie Datenjournalismus und moderne Technologien eingesetzt werden können, um Verbrechen aufzudecken und Menschenrechtsverletzungen ans Licht zu bringen. Gleichzeitig machte er aber auch auf die dunkle Seite dieser Technologien aufmerksam, die in den falschen Händen zu mächtigen Werkzeugen der Desinformation und Manipulation werden können.

Am Ende seines Vortrags appellierte Buschek an die Anwesenden, sich der Verantwortung bewusst zu sein, die mit dem Einsatz solcher Technologien einhergeht. Er betonte, wie wichtig es sei, die Methoden und Mittel, die in der modernen Informationsgesellschaft zur Verfügung stehen, kritisch zu hinterfragen und sich ständig weiterzubilden, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

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