Anlässlich des Staatsfeiertags gewährte S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein den Medienvertretern aus dem In- und Ausland ausführliche Interviews. Im Mittelpunkt stand der geplante IWF-Beitritt Liechtensteins.
Erbprinz Alois betonte die Vorteile einer IWF-Mitgliedschaft. Sie sichere Liechtenstein als Kleinstaat ohne eigene Notenbank den Zugang zu Kreditlinien in Krisenzeiten. Zudem stärke der Beitritt Liechtensteins Position auf internationaler Bühne.
«Der IWF ist die Organisation, wo sich zweimal jährlich praktisch alle Finanzminister der Welt treffen«, erklärte der Erbprinz. Das eröffne neue Möglichkeiten, etwa zum Abschluss von Doppelbesteuerungsabkommen, was der heimischen Wirtschaft zugute kommen.
Ein Beitritt zum IWF würde die Souveränität des Landes nicht einschränken sondern stärken. Heute zeige sich Souveränität darin, «dass man ein international anerkannter Staat ist, mit anderen auf Augenhöhe agieren und gehört werden kann.» Genau das ermögliche der IWF-Beitritt.
Da die Kosten überschaubar seien, plädiert das Staatsoberhaupt für ein Ja bei der Abstimmung im September.
«Die Berichterstattungen, die wir dem IWF liefern müssten, sind sehr in unserem eigenen Interesse.»
S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein
Angesichts der jüngsten Referenden, bei denen Regierung, Landtag und Fürstenhaus klar Position bezogen hatten, sieht Erbprinz Alois eine gewachsene Staatsskepsis, auch befeuert durch die Pandemie und soziale Medien. Dem wolle man mit verbesserter Kommunikation und Information der Bürger begegnen.
Als Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten nannte Erbprinz Alois Liechtensteins einzigartige Kombination aus parlamentarischer Demokratie, Monarchie und direkter Demokratie. Hinzu kämen die breit aufgestellte Wirtschaft, gute Zugänge zu internationalen Märkten und ein attraktives Wirtschaftsumfeld ohne Überregulierung. An diesen Rahmenbedingungen gelte es weiterzuarbeiten.
