Das Liechtenstein-Institut präsentierte heute die Ergebnisse der aktuellen Studie «Wie zusammengehörig fühlt sich Liechtenstein?». Die letzte Studie zu diesem Thema fand 2008 statt. Seitdem haben sich bedeutende Entwicklungen und Veränderungen der Datengrundlagen ergeben, zudem hat die Coronakrise das gesellschaftliche Gefüge beeinflusst. Zukünftig sollen solche Studien in regelmässigen Abständen durchgeführt werden.
Im Herbst ist eine Veranstaltungsreihe geplant, die die Ergebnisse der aktuellen Studie weiter thematisiert. Die Studie ist online für alle zugänglich. Es wurden 3500 Zielpersonen erfasst, wovon 891 Interviews zustande kamen.
Die Schwerpunkte der Studie lagen auf der Qualität der sozialen Beziehungen, der emotionalen Verbundenheit der Mitglieder mit dem Gemeinwesen und der Gemeinwohlorientierung. Die Frage „War es früher besser?“ wurde von den Befragten überwiegend mit „Ja“ beantwortet. Als Hauptgründe wurden der Verlust des kollektiven Zusammenhalts, die Auswirkungen der Coronapandemie sowie die ungleiche Wohlstandsverteilung in Liechtenstein genannt. Zudem wurde eine Zunahme der Diskussionskultur festgestellt.
Das Fazit der Studie ist insgesamt sehr positiv. Eine Mehrheit der Befragten bewertet das Miteinander im Land als gut, pflegt soziale Kontakte, engagiert sich im Vereinsleben und leistet Care-Arbeit, meist im familiären Umfeld. Die Nachbarschaftsbeziehungen werden überwiegend als gut empfunden, jedoch gaben etwa 20% an, ihre Nachbarn kaum zu kennen. Die Themen Nachbarschaft, Einsamkeit und Diskussionskultur sollen weiterverfolgt werden, und die Stiftung plant, in diesen Bereichen aktiv zu bleiben.