Die Modeindustrie macht Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit, hat aber noch einen weiten Weg vor sich. Das ist das Ergebnis des aktuellen «Circular Fashion Index» (CFX) der Unternehmensberatung Kearney. Die Studie, die 235 globale Marken in 18 Ländern untersucht, zeigt eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, macht aber deutlich, dass die Branche noch zu viel über Nachhaltigkeit redet, anstatt konsequent zu handeln.
Der durchschnittliche CFX-Score stieg von 2,7 auf 3,2 von 10 möglichen Punkten. Besonders gut schnitten Marken aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ab, die sich um etwa 0,5 Punkte verbesserten. «DACH-Marken sind insgesamt stark bei den primären Markthebeln wie der Einführung von nachhaltigen Designprinzipien», erläutert Gavin Meschnig, Partner bei Kearney.
Zu den Top-Performern gehören The North Face, Levi’s und Patagonia. Allerdings erreichten nur die vier bestplatzierten Marken mehr als 7 von 10 Punkten, was zeigt, dass selbst die Vorreiter noch Verbesserungspotenzial haben.
Die Studie identifiziert mehrere Schlüsselbereiche für Verbesserungen:
- Materialauswahl: Verstärkter Einsatz von recycelten und nachhaltig beschafften Stoffen
- Produktdesign: Fokus auf Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit
- Kreislaufwirtschaft: Ausbau von Reparatur-, Second-Hand- und Mietangeboten
«Marken benötigen ein besseres Verständnis der gesamten wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen ihrer Entscheidungen», betont Dario Minutella, Mitautor des Berichts und Partner bei Kearney.
Die Studie macht deutlich, dass die Modebranche zwar Fortschritte macht, aber noch weit davon entfernt ist, wirklich nachhaltig zu sein. Mit strengeren Regulierungen wie der «Ecodesign for Sustainable Products Regulation» (ESPR) in Sicht, wird der Druck auf die Industrie weiter zunehmen, konkrete Massnahmen zu ergreifen und weniger bei Lippenbekenntnissen zu bleiben.