Ein diplomatischer Konflikt zwischen Polen und Ungarn hat tiefe Spannungen in Europa offenbart, wie mit Russland umgegangen werden soll, das gerade Krieg gegen die Ukraine führt. Polen steht wie die meisten europäischen Länder fest an der Seite der Ukraine, während der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán als enger Verbündeter Russlands gilt.
Die polnische Regierung kritisiert Ungarn offen für dessen Haltung. Orbán griff Polen heftig an und warf ihnen Heuchelei vor. Ein polnischer Vizeaussenminister wies Orban’s Behauptungen zurück und bezeichnete ihn als isoliert in der EU wegen seiner russlandfreundlichen Politik.
Polen hat sich in den letzten Jahren von russischen Energiequellen unabhängig gemacht und nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine beschlossen, seine Ölimporte aus Russland zu beenden. Die Druzhba-Pipeline, die Öl nach Polen brachte, funktioniert nicht mehr. Polen bezieht jetzt etwa 50% seines Öls aus Saudi-Arabien und etwas aus Norwegen.
Ungarn, das sich sowohl mit seiner pro-russischen Haltung als auch mit seiner China-Freundlichkeit isoliert hat, wird von Top-EU-Beamten boykottiert. Die Spannungen zwischen Ungarn und Polen, die früher enge Verbündete waren, haben zugenommen, seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist. Der aussenpolitische Minister Ungarns reagierte auf polnische Vorwürfe mit scharfen Worten.
Die Beziehungen zwischen Polen und Ungarn, die historisch eng waren, haben sich verschlechtert. Vor allem seitdem in Polen eine pro-EU-Regierung unter Ministerpräsident Donald Tusk regiert. Die beiden Länder stehen nun aufgrund der russischen Aggression, die auch für Polen eine existenzielle Bedrohung in der Region darstellt, auf unterschiedlichen Seiten.