In Eschen traf sich gestern der FBP-Landesvorstand, um über Migration und Flüchtlinge zu sprechen. Die stellvertretende Regierungschefin und Innenministerin, Sabine Monauni, informierte über die neusten Flüchtlingspolitik-Entwicklungen. Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar 2022 baten fast 900 ukrainische Menschen in Liechtenstein um Schutz. Aktuell kümmere sich die Flüchtlingshilfe um etwa 660 Flüchtlinge, mehrheitlich aus der Ukraine, darunter viele Familien und Ältere.
Zu diesem Zeitpunkt seien etwa 82% der Schlafgelegenheiten belegt. Sowohl Privatwohnungen als auch grössere Gemeinschaftsunterkünfte stehen zur Verfügung. Die Regierung arbeite ständig daran, neue Unterkünfte zu finden und bereitzustellen.
Durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine sei mit mehr Flüchtlingen in den kommenden Monaten zu rechnen. Auch die Zahl der normalen Asylanträge dürfte steigen. Deshalb plane die Regierung, beim Landtag um Geld für eine weitere temporäre Gemeinschaftsunterkunft zu bitten. Diese soll bevorzugt im Unterland entstehen, wo bisher weniger Flüchtlingsunterkünfte existieren. Flüchtlingskinder sollen unabhängig von ihrer Unterkunft im ganzen Land verteilt zur Schule gehen, um das Schulsystem zu entlasten.
Julia Walch vom Ausländer- und Passamt und Heinz Schaffer von der Flüchtlingshilfe teilten ihre Erfahrungen mit den Flüchtlingen und gaben Einblicke in praktische und rechtliche Fragen. Der Landesvorstand urteilte, dass Liechtenstein die Situation gut bewältigt hat und lobte das Innenministerium für sein vorausschauendes Handeln.