In der heutigen Sitzung des Landtags wurde die Ablehnung von Gesetzesvorlagen zur Photovoltaikpflicht aufgearbeitet und eine Petition zur Energieautarkie Liechtensteins bis zum Jahr 2035 diskutiert. Die Volksabstimmung vom 21. Januar 2024 lieferte ein klares Bild: Mit über 65% der Stimmen wurden die Gesetzesvorlagen zur Änderung des Baugesetzes und des Energieeffizienzgesetzes, welche unter anderem eine Fotovolta Photovoltaikpflicht vorsahen, abgelehnt.
Eine Petition, eingereicht von der 8. Jugendsession und vertreten durch den Abgeordneten Günter Vogt, stellte einen Wegweiser in die Zukunft dar: Lichtenstein soll bis 2035 durch Investitionen in erneuerbare Energien Energieautarkie erreichen. Die Petition fordert eine Steigerung des Eigenversorgungsgrades auf 60%, die Schaffung von Speichermöglichkeiten für mindestens 50% der erneuerbaren Energien bis 2025 und den Ausbau der Netzinfrastruktur. Die Debatte im Landtag zeigte ein breites Spektrum an Meinungen.
Einige Abgeordnete, wie Vogt selbst, betonten die Notwendigkeit, die Energieversorgungssicherheit und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu stärken. Andere, wie Walter Frick, warnten vor technischen und demokratischen Herausforderungen und der Gefahr einer zu idealistischen Zielsetzung. Die Diskussionen beleuchteten die Komplexität der Thematik, von der Notwendigkeit, Technologien weiterzuentwickeln, bis hin zu den demokratischen Prozessen, die solche Änderungen begleiten müssen.
Regierungschef-Stv. Sabine Monauni begrüsste die Stossrichtung der Petition und betonte die Übereinstimmung mit der bereits verabschiedeten Energiestrategie. Gleichzeitig wies sie auf die Schwierigkeiten bei der Umsetzung hin, insbesondere nach der Ablehnung der Photovoltaikpflicht. Monauni unterstrich, dass eine absolute Energieautarkie nicht sinnvoll sei, jedoch die Erhöhung des Eigenversorgungsgrades unterstützt werden solle. Trotz der Herausforderungen und der erkennbaren Skepsis bezüglich der Umsetzbarkeit der ambitionierten Ziele, spiegelt die Debatte ein klares Engagement für die Thematik der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz wider. Die Diskussion im Landtag zeigt, dass der Weg zu einer nachhaltigen und unabhängigen Energiezukunft für Lichtenstein noch viele Diskussionen und Entscheidungen erfordern wird.