Die neue Regierung Neuseelands hat angekündigt, das bisher weltweit strengste Rauchverbot des Landes aufzuheben, um Steuersenkungen zu finanzieren. Die entsprechende Gesetzgebung, die unter der vorherigen Regierung unter Jacinda Ardern eingeführt wurde, hätte ab dem nächsten Jahr den Verkauf von Zigaretten an Personen, die nach 2008 geboren wurden, untersagt.
Das Rauchen gilt als die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle in Neuseeland, und die politische Entscheidung zielte darauf ab, junge Generationen davon abzuhalten, die Gewohnheit zu übernehmen.
Die überraschende Kehrtwende hat bei Gesundheitsexperten starke Kritik ausgelöst. Am Samstag gab die neue Finanzministerin, Nicola Willis, bekannt, dass die Massnahmen vor März 2024 aufgehoben werden sollen. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Zigaretten sollen nun zur Finanzierung von Steuersenkungen der Koalitionsregierung verwendet werden. Die Nationalpartei musste nach der Ablehnung eines Vorschlags durch ihren Koalitionspartner, New Zealand First, nach neuen Wegen suchen, um ihre Steuerpläne zu finanzieren. Dieser abgelehnte Vorschlag hätte ausländischen Käufern den Wiedereintritt in den Immobilienmarkt ermöglicht.
Die ursprüngliche Gesetzgebung hätte nicht nur den Verkauf von Zigaretten an junge Menschen unterbunden, sondern auch eine drastische Einschränkung für bestehende Raucher bedeutet. Diese geplante Änderung hat jedoch eine politische Entscheidung zur Folge, die aufgrund finanzieller Überlegungen getroffen wurde.
Gesundheitsexperten warnen vor den potenziellen Auswirkungen dieser Entscheidung auf die öffentliche Gesundheit. Das Rauchverbot galt als wegweisende Massnahme zur Verringerung der Raucherquote und zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung. Die Entscheidung, diese Regelung aufzuheben, wirft Fragen hinsichtlich der Prioritäten der neuen Regierung auf und löst eine Debatte über die Ausgewogenheit zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz der Gesundheit aus.
Es bleibt abzuwarten, wie die neuseeländische Bevölkerung und die Gesundheitsgemeinschaft auf diese überraschende Wendung reagieren werden. Die Diskussion über die Aufhebung des strengen Rauchverbots wird zweifellos in den kommenden Monaten intensiv geführt werden.