Rainer Gopp zieht Bilanz
Der scheidende Parteipräsident Rainer Gopp eröffnete den Parteitag mit einer kritischen Reflexion über die vergangene Landtagswahl. Für Gopp ist das Ergebnis als Rückschlag. Bedauerlicherweise gelang es uns nicht, mit Sabine Monaui die erste Regierungschefin zu stellen. Im Nachgang sorgte das Wahlergebnis für Unruhe innerhalb der Partei.
Es folgten zahlreiche Gespräche, in denen unterschiedliche Meinungen laut wurden. Gopp betonte die Notwendigkeit eines klaren und verbindlichen Parteiprogramms. Gleichzeitig warnte er davor, dass die positiven Themen zu wenig Beachtung fanden, und mahnte zur Gefahr der Vernachlässigung dieser Aspekte. Ein Aufruf, aktiv positive Nachrichten zu verbreiten und einen Beitrag dazu zu leisten.
Die Gemeinderatswahlen 2023 konnten keinen Beitrag zur Trendwende leisten. Besonders bei den Vorsteherwahlen musste die Partei Verluste hinnehmen. Diese Wahl sei, so Gopp, eine Persönlichkeitswahl und keine Parteienentscheidung.
Die Einstellung des Volksblatts bedeutet einen Einschnitt für die FBP, die sich jedoch die Marke sichern konnte. Über die konkrete Verwendung dieser Marke herrscht noch Unsicherheit.
Statutenänderungen beschlossen
Die Zielsetzung wurde konkretisiert und durch den Begriff «Zweck» ersetzt. Eine geschlechtsspezifische Formulierung wurde aufgegeben, fortan wird die männliche Form verwendet. Zudem wurden Rechte und Pflichten klar in Fließtext ausformuliert.
Eine neue Option sieht vor, dass anstelle eines einzelnen Präsidenten zwei Co-Präsidenten gewählt werden können, was zur Abschaffung des zweiten Vizepräsidenten führen würde.
In einer knappen Abstimmung wurde die Formulierung «Wahlkampf» gegenüber «Wahlkampagne» präferiert.
Verdiente Vorsteher ausgezeichnet
Die ehemaligen Vorsteher und Gemeinderäte wurden für ihren langjährigen Einsatz für ihre Gemeinden gewürdigt.
Verdiente Vorsteher
- Freddy Kaiser – Gemeinde Mauren-Schaanwald
- Norman Wohlwend – Gemeinde Schellenberg
- Maria Kaiser-Eberle – Gemeinde Ruggell; Zweite Vorsteherin in der Geschichte Liechtenstein
- Hansjörg Büchel – Gemeinde Balzers
- Manfred Bischof – Gemeinde Vaduz
Weiters wurden der scheidende Präsident Rainer Gopp, Marcel, Kaufmann, Anja Meier-Eberle Anton Beck ausgezeichnet
Sabine Monauni stellt Kandidaten Daniel Oehry vor
Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni präsentierte den nominierten Parteipräsidenten Daniel Oehry und betonte dabei die Anforderungen der Politik, die Durchhaltevermögen, Leidenschaft und manchmal auch eine dicke Haut erfordern. Oehry, ein waschechter Unterländer mit zwanzig Jahren Erfahrung bei Hilti, engagiert sich zudem im Unterländer Wintersportverein.
Seine politische Laufbahn begann 2011 als Vorsteher in seiner Gemeinde. Seit 2017 agiert er als Fraktionssprecher und sorgt dafür, dass alle Abgeordneten an einem Strang ziehen. Besonders setzt er sich für die Wirtschaft ein, eine Haltung, die in Zeiten des Selbstbezugs nicht selbstverständlich ist. Seine ruhige und überlegte Art wird in unserer oft hektischen Welt als Wohltat empfunden.
Daniel Oehry betonte in seiner Vorstellung, dass ihm das Helfen für diejenigen, die Unterstützung benötigen, am Herzen liegt. Auf die Frage eines Konzernführungsmitglieds, was er Lehrlingen mit auf den Weg gebe, antwortete er: «Begib dich auf neue Wege, dann kannst Du am meisten lernen.» Weniger bekannt ist, dass er auch Fahrradinstruktor ist und Kindern beibringt, sicher durch den Kreisverkehr zu kommen.
Als Abgeordneter fasziniert ihn die Sicherung einer hohen Lebensqualität, insbesondere mit Blick auf die jüngere Generation. Trotz möglicher Unverständnis am Stammtisch traf er Entscheidungen, die darauf abzielten, diesen Lebensstandard zu erhalten.
Oehry gestand, dass er nie Parteipräsident werden wollte, und als Mitglied der Findungskommission glaubte er, dass dieser Posten an ihm vorbeigehen würde. Doch dann ereignete sich etwas Magisches, als sich am Gründungsort der FBP im Löwen in Vaduz ein Kern traf. Viele Augen richteten sich auf ihn und sagten: «Du bist Teil der Lösung.»
Mit grosser Freude, aber auch mit grossem Respekt vor der Aufgabe, sieht Oehry seiner möglichen zukünftigen Rolle entgegen.
97.4% für Oehry
Mit 151 Ja-Stimmen und 4 Nein-Stimmen wurde Daniel Oehry erfolgreich gewählt. In seiner Dankesrede betonte er die Notwendigkeit, Positionen effektiv zu kommunizieren. Er mahnte, dass es wenig nütze, wenn in der Fraktion diskutiert werde, aber keiner darüber informiert sei. Daher sei es unerlässlich, die Kommunikationskanäle zu überdenken und neu zu gestalten.
Mit einem Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in anderthalb Jahren hob Oehry die Grösse der Aufgabe hervor, die er gemeinsam mit dem Präsidium bewältigen werde. Die Zusammenstellung eines hoch qualifizierten Kandidatenteams sei entscheidend, und der Prozess dazu sei bereits in Gang gesetzt.
In seiner abschliessenden Aufforderung unterstrich Oehry die Bedeutung der Gemeinschaft: «Wir brauchen euch alle.» Damit betonte er die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller Parteimitglieder für den Erfolg der kommenden Herausforderungen.
Judith Hoop und Thomas Hasler zu Vizepräsidenten gewählt
Mit 149 Stiimmen wurde Judith Hoop zur Vizepräsidentin und Thomas Hasler mit 147 Stimmen zum Vizepräsident gewählt.