m Rahmen der Internationalen Fair Trade Towns Conference 2023, die vom 22. bis 24. September 2023 in Glarus Nord stattfindet, unternahmen die Teilnehmer einen interessanten Ausflug nach Vaduz. Am Vormittag des 22. September begann der Tag um 9:30 Uhr mit einer englischsprachigen Panel-Diskussion zum Thema «Localizing Fair Trade».
Die Diskussion, moderiert von Augustin Billetdoux, Head of Advocacy and Partnerships bei Max Havelaar Frankreich, brachte Experten aus verschiedenen Ländern zusammen. Gaelle Bigler, eine Expertin für nachhaltige Lebensmittelsysteme und Ernährungsgerechtigkeit aus der Schweiz, sowie Sandra Ndluvo, regionale Kommunikationsbeauftragte des Netzwerks für fairen Handel im südlichen Afrika in Südafrika, brachten ihre Perspektiven ein.
Gemeinderätin Ruth Ospelt-Niepelt betonte in ihrem Beitrag die Möglichkeit einer erfolgreichen Verbindung zwischen lokaler Produktion und Fair Trade. Sie argumentierte, dass einige Produkte in Europa nicht angebaut werden könnten, wie zum Beispiel Kaffee. Hier könne eine Ergänzung zwischen lokaler Produktion und Fair Trade geschaffen werden.
Sandra Ndluvo sprach über die Wahrnehmung von Fair Trade in der Schweiz. Vielen Gemeinden bedeute Fair Trade lediglich den Bezug von fair gehandeltem Kaffee oder den Kauf fair produzierter Uniformen für die Polizei. Sie betonte die Notwendigkeit, echte Unterstützung für lokale Bauern zu intensivieren.
Des Weiteren fokussierte Sandra Ndluvo auf den Fair Trade zwischen afrikanischen Ländern. Lange Zeit waren afrikanische Länder hauptsächlich Produzenten und weniger Konsumenten. Dies ändert sich jedoch zunehmend, wodurch der Handel innerhalb Afrikas stärker berücksichtigt werden muss.
Im Kontext des afrikanischen Fair Trade betonte sie die Bedeutung, sowohl grosse Farmer zur Einhaltung von Sozialstandards und fairen Löhnen zu motivieren, als auch kleine Produzenten zu vernetzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Es wurde hervorgehoben, dass diese Praktiken auf freiwilliger Basis basieren und eine klare Verpflichtung der Farmer erfordern. Die Einhaltung der Standards wird streng kontrolliert, um die Fairness des Handels zu gewährleisten.
Im Anschluss an die Diskussion besuchten die Teilnehmer nach einer kurzen Stadtführung das Ernährungsfeld Vaduz. Den Abschluss bildete ein Empfang durch Bürgermeisterin Petra Miescher.